Landesliga Südwest: Der zweite Anzug passt nicht

 

   Karl-Heinz Brückel versucht Candy Decker am Eindringen in den Strafraum zu hindern. Philipp Dinkelmeier (Nummer 3) ist bereits in Abwehrposition. Foto: jais

28. April 2014 | von Klaus Jais

Nördlingen muss in Memmingen 0:4-Niederlage schlucken

Während sich der FC Memmingen II mit Akteuren aus dem Regionalligakader verstärkte, musste der TSV Nördlingen seine zuletzt sehr stabile Defensivabteilung umbesetzen und letztlich auf Akteure wie Nico Hensolt, Daniel Holzmann, Michael Abele, Stefan Raab und Johannes Höhenberger verzichten. Unter diesem Gesichtspunkt ist die hohe 0:4-Niederlage in Memmingen durchaus erklärbar. Es wurde aber deutlich, dass der sogenannte zweite Anzug nicht passt.

Die drei Memminger Spieler (Raffael Friedrich, Fabian Rupp, Daniel Eisenmann), die am Freitagabend im Regionalligaspiel gegen Bamberg zwar auf der Bank saßen, aber nicht eingewechselt wurden, spielten gegen Nördlingen von Anfang an. Bei den Riesern bestritten Korbinian List und Andreas Kaiser ihr jeweils zweites Landesligaspiel in diesem Jahr und Sascha Hof kam zu seinem überhaupt ersten Einsatz in der Ersten.

Dies zu den völlig unterschiedlichen Grundvoraussetzungen. Hinzu kam ein frühes Führungstor der Gastgeber, als eine Flanke nicht ordentlich geklärt wurde und die Kugel quasi Maximilian Ecker vor die Füße fiel (6.). Dann köpfte Jannik Froschauer knapp vorbei und nach einem schnellen Gegenzug klatschte der Schuss von Marco Gröschel an die TSV-Latte (16.). Auch beim 2:0 der Gastgeber standen die Rieser nur Spalier. Bei Jonas Meichelböcks Linksschuss (seinem ersten Saisontor) aus 15 Metern war Torwart Benny Thum mit den Fingern noch am Leder (22.). Candy Decker kam völlig frei zum Schuss und als Eisenmann im Zweikampf mit Stefan Rieß im Strafraum zu Fall kam forderten die Allgäuer vehement einen Elfmeter (30./38.). Die Nördlinger Offensive fand eine halbe Stunde überhaupt nicht statt. Dann jedoch der Anflug von Gelegenheiten, als Daniel Hensolt seinem Gegenspieler die Kugel abluchste, Sven Rotzer noch hängen blieb und wieder Rotzer nach einem Meyer-Freistoß den Kopfball nicht platzieren konnte. Es war allerdings eher das 3:0, denn das 2:1 möglich, doch Torwart Thum parierte gegen den starken Dribbler Eisenmann hervorragend (41.). Erst in der 44. Minute zeigten die Gäste, dass sie doch noch in der Lage sind gefährlich in den gegnerischen Strafraum einzudringen. Rotzer spielte herrlich in den Lauf von Hensolt, der war eigentlich schon an Torwart Marco Ihler vorbei, doch der FC-Zerberus bekam dann doch noch die Hand auf den Ball.

Diese Szene war aber für die Rieser das Signal, dass vielleicht doch noch was in Halbzeit zwei möglich ist. Die Gäste waren nun offensivfreudiger, aber nicht wirklich gefährlich. Memmingens Decker köpfte knapp vorbei (55.) und entschieden war die Partie spätestens in der 62. Minute, als Kaiser im D-Zug-Tempo anrauschte und den sich aus dem Strafraum wegbewegenden Eisenmann von den Beinen holte. Froschauer verwandelte den von Schiedsrichter Florian Frömel (ATSV Kirchseeon) verhängten Elfmeter cool zum 3:0. Noch vor dem 4:0 verfehlte Meyer mit einem Schrägschuss nur knapp das lange Eck, doch dann profitierte Eisenmann von einem Bagrov-Fehler und legte die Kugel unhaltbar ins Toreck ab (65.). Für den gelb-rot-gefährdeten Johannes Geiß (einer der wenigen, der kämpferisch dagegenhielt) kam nach 72 Minuten Julian Brandt. Die Gastgeber hatten noch zwei gute Gelegenheiten zu einem noch deutlicheren Sieg, jeweils durch eingewechselte Spieler. Selbst auf der Reservebank war der Unterschied der beiden Mannschaften sichtbar. Jannik Keller ließ Kaiser durch eine Körpertäuschung ins Leere laufen, doch Thum lenkte den Schuss um den Pfosten (78.) und Marco Schlittmeiers Schuss wurde ebenfalls eine Beute von Thum (82.). Die Rieser kamen ebenfalls noch zweimal in Tornähe: Bei Dinkelmeiers Flachschuss war Torwart Ihler noch mit den langen Hand am Ball (85.) und Meyer zielte aus 18 Metern knapp über die Latte. Im zweiten Abschnitt tauchten Nico Oefele und Stefan Rieß völlig unter, doch bereits am Mittwoch besteht in Kaufbeuren Gelegenheit zur Rehabilitation.

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