Landesliga Südwest: Zum Spitzenteam fehlt’s noch

 
Das 1:0 für Aindling: Der Kopfball von Patrick Modes (Nummer 9) landet über Torwart Benny Thum unter der Latte. Foto: jais
 

07. September 2013 | von Klaus Jais

Der TSV Nördlingen verliert gestern Abend in Aindling unnötig mit 1:2

Nein, eine Landesliga-Spitzenmannschaft ist der TSV Nördlingen (noch) nicht. Eine Spitzentruppe hätte nämlich gestern Abend beim spielerisch eher biederen TSV Aindling gewonnen oder zumindest nicht verloren. Die Rieser aber unterlagen mit 1:2 und ermöglichten somit den Gastgebern ihren ersten Heimsieg der Saison.

Die Gäste erwischten den besseren Start. Einen ersten Schuss von Nico Oefele aufs kurze Eck hatte Torwart Tobias Hellmann sicher (5.). Oefele war auch nach einem von Daniel Holzmann schnell ausgeführten Einwurf im Gefahrenbereich, Holzmann schoss nach einer Ablage von Philipp Dinkelmeier am Kreuzeck vorbei und auch Manuel Meyer verfehlte das Tor mit einem langen Ball. Die Einheimischen fanden in den ersten 20 Minuten in der Offensive überhaupt nicht statt. Benjamin Wilhelm traf den Ball nicht richtig (17.) und eine gelbe Karte gegen Dinkelmeier nach einem klaren Foul an Simon Knauer (22.) waren kleinere Aufreger.

Fast schon aus dem heiteren Himmel fiel das 1:0, als Tobias Völker einen Verlegenheitsball in den Strafraum spielte, die Abwehr der Rieser nicht entschlossen genug handelte, bis schließlich Patrick Modes aus zehn Metern mit einem Bogenkopfball direkt unter die Latte traf (25.). Doch nur zwei Minuten später stellten die Gäste die Verhältnisse wieder klar, als Nico Oefele eine Flanke von Michael Abele volley abnahm – ein Traumtor und bereits das siebte des Kleinsorheimers. Weitere zwei Minuten später verhinderte Hellmann das 1:2 bei einem verdeckten Schuss von Hensolt. Das nächste Tor fiel freilich auf der anderen Seite, wobei die Gastgeber einmal mehr die rechte Abwehrseite der Rieser schlecht aussehen ließen. Modes gewann an der Außenlinie den Zweikampf gegen Leonid Bagrov, Meyer ging dem Zweikampf eher aus dem Weg und am langen Pfosten drückte Daniel Deppner die Kugel über die Linie (32.). Die letzte Aktion vor dem Halbzeitpfiff hatten die Gäste: Brückel leitete mit einem öffnenden Pass auf Bagrov ein, der Ukrainer hätte im Strafraum bereits selbst abschließen können, spielte aber auf Meyer und der zögerte beim Abschluss eine Zehntelsekunde zu lange (44.).

Mit Johannes Höhenberger (für Dinkelmeier) kam in der zweiten Hälfte zunächst mehr Schwung und auch Struktur ins Nördlinger Aufbauspiel. Die erste Szene hatte die Heimelf, doch Knauer köpfte vorbei, wobei Modes die bessere Position gehabt hätte (48.). Danach entwickelte sich Einbahnstraßenfußball, wenngleich die Gäste lange Zeit die ganz klaren Tormöglichkeiten nicht erspielten. Bei einem Linksschuss von Meyer fehlten nur Zentimeter zum Torgiebel, einen Kopfball von Meyer pflückte Hellmann sicher herunter und nicht ganz astrein wurde Oefele von Schmid im Strafraum zu Fall gebracht (58.). Das 2:2 lag nur einmal konkret in der Luft, als der Pass von Meyer auf Oefele genau in den Lauf kam, doch Hellmann baute sich vor Oefele auf und verkürzte den Winkel (65.). Aindling hatte viel Raum, wusste damit aber nichts anzufangen. Ein Konter über Deppner verpuffte und nach einem Ballverlust im Nördlinger Mittelfeld hatte Benjamin Wilhelm nach 78 Minuten die erste hochkarätige Chance, doch er zielte am Kreuzeck vorbei. Die Platzherren waren nur darauf bedacht, das Ergebnis zu halten. Erleichtert wurde ihnen die Aufgabe schließlich nach 84 Minuten, als der erst zehn Minuten zuvor eingewechselte Sven Rotzer nach seinem zweiten Foul die Ampelkarte erhielt. Knauer hatte noch eine riesige Konterchance, aber ein 3:1 wäre dann doch des Guten zu viel gewesen (90. + 2).

Stimmen zum Spiel:

Roland Bahl, Trainer des TSV Aindling: „Es war ein intensives Landesligaspiel mit gutem Tempo. Nördlingen war der erwartet schwere Gegner. Wir haben gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Das wichtigste für mich ist, dass meine Mannschaft wieder Leidenschaft zeigt. Es war letztlich ein hart umkämpfter Sieg, der nicht ganz unverdient war.“

Karl-Heinz Schüler, Trainer des TSV Nördlingen: „Ein Punkt war hier ohne weiteres möglich. Doch wir haben uns in der ersten Hälfte katastrophale Abwehrfehler erlaubt. Durch schlechtes Zweikampfverhalten haben wir den Gegner aufgebaut. Vor dem 1:0 bestand dreimal die Möglichkeit zur Klärung der Situation und auch beim 2:1 hatten wir zweimal die Chance, Schlimmeres zu verhindern. Aindling war spielerisch nicht stark, aber gekämpft haben sie.

TSV Nördlingen: Thum; Abele (ab 86. Hagel), Dinkelmeier (ab 46. Höhenberger), Bagrov, Brückel, Holzmann (ab 74. Rotzer), Raab, Nico Hensolt, Meyer, Oefele

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