Bayernliga Süd: Belohnung in letzter Minute

 
Der TSV Nördlingen konnte gegen Heimstetten einen knappen 3:2-Sieg feiern. Das Bild zeigt die Nördlinger (links in Grün) Alexander Schröter und (vorne) Mario Szabo. Foto: Dieter Mack

 

10.11.2025 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Dem TSV Nördlingen gelingt in der Nachspielzeit noch der 3:2-Siegtreffer gegen den SV Heimstetten. Dabei hatte das Team kurz zuvor noch einen Nackenschlag kassiert.

Zum ersten Mal seit dem siebten Spieltag hat Fußball-Bayernligist TSV Nördlingen wieder einen einstelligen Tabellenplatz erreicht. Möglich wurde diese Platzierung durch den 3:2-Heimsieg über den SV Heimstetten. Damit haben die Rieser vier der letzten fünf Spiele gewonnen. Gegenüber dem letztwöchigen 1:1 gegen Geretsried nahm TSV-Trainer Daniel Kerscher gleich vier Änderungen in der Startelf vor. Für Simon Gruber, Julian Bosch (beide Bank), sowie Jakob Mayer und Jan Mielich standen Jan Reicherzer, Bernd Rathgeber, Johannes Fiedler und Patrick Högg von Beginn an auf dem holprigen Grün des Gerd-Müller-Stadions.

Die Gastgeber boten den 320 Zuschauern von der ersten Sekunde an viel Offensivgeist. Ein Freistoß des seit Freitag 33-jährigen Manuel Meyer war eine sichere Beute von Torwart Fabian Scherger, der bei einem Schlenzer von Patrick Högg aufs Tordach nicht eingreifen musste (1./2.). Auch Nördlingens Torwart Daniel Martin wurde recht früh bei einem 18-Meter-Schuss von Lukas Riglewski einer Prüfung unterzogen (4.). Bereits eine Minute später stand es 0:1, als ein Flachpass genau die Schnittstelle zwischen Nico Schmidt und Fiedler passierte, Torwart Martin stand alles andere als in seinem Gehäuse, sodass Yamin H-Wold nur noch das verlassene Tor treffen musste (5.). Die Gastgeber drängten auf einen schnellen Ausgleich. Im Anschluss an einen wirkungslosen Freistoß von Jens Schüler kam das Leder zu Rathgeber, dessen 22-Meter-Schuss vorbeiflog (14.), eine Minute später mündete eine Kombination über Mario Taglieber und Högg in einen Flugkopfball von Reicherzer, der aber das Tor verfehlte.

Die Gäste zeigten immer wieder gelungenen Kombinationsfußball. H-Wold spielte auf Sebastian Gebhart, dessen scharfe Hereingabe beförderte der eifrige Mario Szabo aus der Gefahrenzone. Die Partie war intensiv und abwechslungsreif: Hüben nahm Meyer ein Zuspiel von Schröter Volley ab (26.) und drüben Glück für die Rieser, als ein Distanzschuss von Riglewski an die Lattenunterkante krachte und der abprallende Ball von Dominique Girtler versenkt wurde, allerdings aus einer Abseitsposition (33.). Statt 0:2 hieß es ein paar Minuten später 1:1. Schröters Schuss war noch abgefälscht worden (34.), doch eine Zeigerumdrehung später war es passiert: Rathgeber wurde von Torwart Scherger klar von den Beinen geholt und Schröter verwertete den verhängten Elfmeter sehr sicher.

Torwart Scherger wurde in der Halbzeitpause im Kabinengang behandelt, doch es half nichts, er musste passen und wurde durch Yannick Poyda ersetzt. Seitens des TSV ließ sich Trainer Kerscher mit den ersten Wechseln noch bis zur 56. Minute Zeit. Dann nahm er Fiedler, dessen lange Bälle oft beim Gegner landeten, sowie den glücklosen Reicherzer vom Feld und brachte Thomas Schmid und Julian Bosch. Der Druck der Platzherren nahm spürbar zu. Rathgebers Pass mit dem Außenrist erreichte optimal den einlaufenden Högg, doch der legte sich mit dem letzten Kontakt den Ball zu weit vor. Auch die nächste Szene gehörte Högg, doch sein Schlenzer verfehlte knapp das lange Eck. Auch Meyers gefährliche Hereingabe (65.), ein Kopfball von Nico Schmidt nach Rathgeber-Flanke und Schröters Direktabnahme über das Tor unterstrichen die verstärkten Offensivbemühungen.

Das hochverdiente 2:1 erzielte schließlich Gruber nach einem feinen Zusammenspiel mit Schröter. Er war erst fünf Minuten zuvor eingewechselt worden, ehe er mit einem Flachschuss aus sechs Metern Torwart Poyda überwand (78.). Ein Freistoß von Meyer aus fast 30 Metern war nicht wirklich gefährlich. Mit ihrer ersten guten Offensivaktion in der zweiten Halbzeit gelang den Gästen das 2:2. Mehrfache Gelegenheiten, die Situation erst gar nicht entstehen zu lassen, wurden nicht genutzt. So konnte H-Wold – allerdings aus einer Abseitsposition – allein aufs Nördlinger Tor zusteuern und die Kugel im langen Eck ablegen (89.). Doch der Siegeswille der Heimelf war ungebrochen und wurde belohnt. Schröter verwertete einen Querpass von Schüler und sorgte dafür, dass selbst reifere Herren unter den Zuschauern ihre bequeme Sitzhaltung verließen (90.+3). Bis zum Schlusspfiff von Schiedsrichter Maximilian Baier (VfR Regensburg) gab es noch zwei Gelbe Karten gegen gefrustete Oberbayern.

Daniel Kerscher, Trainer des TSV Nördlingen: „Wir sind natürlich sehr glücklich über den späten Treffer zum Sieg. In der ersten Halbzeit hatten wir wenig Zugriff zum Spiel und haben durch ungenaue Zuspiele oft zu schnell den Ball verloren. In der Halbzeit haben wir kleine Änderungen im Anlaufverhalten vorgenommen. Die zweite Halbzeit war dann sehr gut von uns. Wir haben uns viele Torchancen erspielt und hinten bis zum 2:2 eigentlich nichts zugelassen. Der Ausgleich in der 89. Minute war deshalb umso ärgerlicher, weil wir absolut die Kontrolle über das Spiel hatten. Umso schöner dann, dass wir mit dem Abpfiff noch den Siegtreffer erzielen konnten. Wieder einmal tolle Moral meiner Mannschaft!“

Sarah Romert, Trainerin des SV Heimstetten: „Wir waren in den ersten 45 Minuten sehr dominant, auch das 0:1 war super gemacht. Aufgrund der großen Chancen hätten wir auch mit 1:3 in die Halbzeitpause gehen können. Zur Halbzeit mussten wir den Torwart wechseln, wobei der Neue gut war, aber so ein Wechsel macht was mit einer Mannschaft. In der zweiten Halbzeit haben wir uns den Mut nehmen lassen. Wir sind hergefahren, um drei Punkte mitzunehmen, deshalb wollte ich nach dem 2:2 noch mehr. Uns war schon klar, dass Nördlingen Qualität in der Offensive hat.“

TSV Nördlingen: Martin; Schmidt, Schüler, Fiedler (ab 56. Schmid), Szabo, Taglieber, Meyer, Bernd Rathgeber, Högg (ab 73. Gruber), Reicherzer (ab 56. Bosch), Schröter

SV Heimstetten: Scherger (ab 46. Poyda); Rüther, Cavadias, Polat (ab 80. Arslan), Vochatzer, Girtler, Kehl (ab 60. Leitl), Riglewski, H-Wold, Gebhart, Günzel

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