Bayernliga Süd: Der TSV wird zum Remiskönig der Liga

 
Mit mehr als 500 Zuschauern war das letzte Hinrundenspiel des TSV Nördlingen gut besucht. Am Ball in Grün: Jan Mielich, der sich leider verletzte und wohl einige Zeit ausfallen wird. Foto: Dieter Mack

 

03.11.2025 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Gegen Aufsteiger TuS Geretsried liefern die Nördlinger ein unspektakuläres 1:1 ab. Angesichts der Umstände ist der Coach dennoch zufrieden.

Mit einem 1:1 gegen Aufsteiger TuS Geretsried hat Fußball-Bayernligist TSV Nördlingen die Vorrunde beendet. 515 Zuschauerinnen und Zuschauer sorgten dafür, dass die Rieser in der Zuschauertabelle ihren vierten Platz festigten. Sie sahen ein Spiel mit nur wenigen Höhepunkten.

Zwei Änderungen nahm TSV-Trainer Daniel Kerscher in der Startformation vor: Nach Ablauf seiner Zwei-Spiele-Sperre kehrte Torhüter Daniel Martin wieder ins Gehäuse zurück und für den kränkelnden Patrick Högg spielte Jan Mielich. Es war ein schwungvoller Beginn mit einer ersten gefährlichen Ecke von Manuel Meyer, die Julian Bosch herausgeholt hatte (4.). Einen Tick gefährlicher war die erste Offensivszene der Gäste, als Kapitän Sebastian Schrills in den Lauf vom Srdan Ivkovic spielte, doch der Top-Torjäger der Oberbayern sollte bei diesem Spiel leer ausgehen (6.). Stattdessen kam in der zehnten Minute Alexander Bazdrigiannis zu seinem ersten Saisontor: Mit einer schnellen Drehung schüttelte der Ex-Landsberger Julian Bosch ab und traf unter Berührung des Innenpfostens unhaltbar zum 0:1. Der Ausgleich ließ nur eine Viertelstunde auf sich warten und wurde begünstigt durch einen Stockfehler von Adrian Hofherr, der bei einer Meyer-Flanke patzte. So kam Simon Gruber in Ballbesitz und versenkte das Leder per Flachschuss.

In der Folgezeit wurden Gruber und Alexander Schröter grob gefoult, doch die Pfeife von Schiedsrichter Johannes Roth (SC 1928 Rain, Gruppe Straubing) blieb stumm. Die Gäste blieben in der ersten Halbzeit sogar gänzlich ohne Gelbe Karte, während die TSV-Spieler Jens Schüler, Schröter und Mielich wegen harmloserer Szenen Gelb sahen. Die Rieser hatten die etwas größeren Spielanteile, während der TuS-Angriff gefährlicher wirkte, aber letztlich die Zielstrebigkeit vermissen ließ. Ein Schuss von Robin Renger flog nur knapp vorbei (41.) und auf TSV-Seite verfehlte Schröter mit Kopf (32.) und Fuß (40.) das gegnerische Tor.

Fünf Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als ein 22-Meter-Schuss von Kaan Aygün an die Unterkante der Latte krachte, wobei die Fingerspitzenberührung von Torwart Martin vielleicht sogar einen erneuten Rückstand verhinderte. Im direkten Gegenzug dann die für lange Zeit letzte interessante Strafraumszene, als Schröter scharf nach innen gab, aber Gruber um den Bruchteil einer Sekunde zu spät kam.

Die Partie samt Zuschauern schien einzuschlafen, bis Torwart Martin für einen ungewollten Hallo-Wach-Effekt sorgte, als er 20 Meter vor seinem Gehäuse auf dem Boden sitzend die Kugel gerade noch wegbrachte (68.). Jan Mielich schied mit einer Bänderverletzung aus. Nach den ersten Eindrücken wird er dieses Jahr wohl nicht mehr spielen. Einwechslungen auf beiden Seiten sorgten kurzfristig für frischen Wind, aber selbst ein eigentlich harmloser Schuss von Mario Taglieber wurde vom Publikum wohlwollend registriert (84.).

So richtig torgefährlich wurde es erst wieder in der 90. Minute, als ein herrliches Dribbling von Meyer keinen Abschluss hatte und auch Schröter den richtigen Zeitpunkt versäumte. Der Schiedsrichter änderte im zweiten Durchgang seine einseitige Kartenverteilung. Am Ende hatten auch die Gäste dreimal Gelb erhalten. Mit nunmehr sechs Unentschieden sind die Rieser Remiskönig der Liga, müssen sich aber diesen „Titel“ mit Gundelfingen und Ismaning teilen.

Daniel Kerscher, Trainer des TSV Nördlingen: „Insgesamt müssen wir heute mit dem Punkt zufrieden sein. Wir hatten eine maue Trainingswoche mit teilweise nur zwölf Spielern im Training. Gruber konnte verletzungsbedingt gar nicht trainieren. Högg und Reicherzer sind krankheitsbedingt ausgefallen. Dies hat sich auch im Spiel widergespiegelt. Es gab wenige Torchancen auf beiden Seiten. Wir konnten unsere Offensiv-Power selten auf den Platz bringen. Die erste Halbzeit hatten wir, bis auf den Gegentreffer, absolut im Griff. Im zweiten Durchgang haben sich beide Mannschaften dann nahezu neutralisiert.“

Daniel Dittmann, Trainer des TuS Geretsried: „Beim 1:1 rutschte meinem Spieler Hofherr das Leder unglücklich drüber, außerdem hat er die Situation falsch eingeschätzt. Ohne unseren Fehler hätten die Gastgeber heute kein Tor geschossen. Insgesamt war das Spiel recht zerfahren. Nördlingen hat so gespielt, wie ich es erwartet habe. Nördlingens Torjäger Gruber hatten wir insgesamt gut in Griff, aber wenn es gilt einen Fehler auszunützen, dann ist er da.“

TSV Nördlingen: Martin; Schüler, Schmidt, Szabo, Bosch (46. Fiedler), Mielich (63. Schmid), Meyer, Gruber (73. Bernd Rathgeber), Taglieber, Mayer, Schröter

TuS Geretsried: Radic; Hofherr, Rosina, Kellner, Renger, Aygün (68. Wiedenhofer), Schrills, Kawai (90.+2 Puscher), Karpouzidis (73. Redjepi), Bazdrigiannis, Ivkovic

TPL_BEEZ2_ADDITIONAL_INFORMATION

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Ok