Bayernliga Süd: TSV wartet weiter auf den ersten Auswärts-Dreier

 
Das 1:1 erzielt hier Nördlingens Simon Gruber (in Grün). Von links: Dogukan Mumcu, Engjell Havolli, Yunus Erdal, Torwart Michael Loroff und Berkan Aydin. Für einen Auswärtserfolg war das eine Tor aber zu wenig. Foto: Klaus Jais  

01.09.2025 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Die Drangphase zu Spielbeginn bringt den Riesern bei Türkspor Augsburg nichts ein – und der Gastgeber schlägt blitzschnell zu. Am Ende steht eine 1:2-Pleite.

Fußball-Bayernligist TSV Nördlingen wartet auch nach dem fünften Auswärtsspiel auf den ersten Auswärtssieg. Bei Türkspor Augsburg 1972 unterlagen die Rieser 1:2. Für die Gastgeber war es nach sechs sieglosen Spielen in Folge der erste Saisonsieg. In dieser Liga ist nunmehr nur noch der niederbayerische Aufsteiger FC Sturm Hauzenberg sieglos.

Der TSV präsentierte sich nach dem 3:3 in Deisenhofen gleich auf drei Stellen angepasst: Bernd Rathgeber, Manuel Meyer und Jakob Mayer spielten anstatt Johannes Fiedler, Hakki Yildiz und Alexander Schröter von Beginn an.

Die ersten zehn Minuten fanden nur in der Hälfte der Gastgeber statt, ohne dass Nördlingen aber zu einer Torchance kam. Wie man es besser macht, zeigten die Hausherren nach zehn Minuten: Deren erster Eckball wurde von Ruvejd Perovic auf den zweiten Pfosten geschlagen, wo der lange Ibrahim Capar völlig ungehindert einköpfen konnte. Nach 18 Minuten landete die Kugel über Thomas Schmid und Jan Mielich bei Rathgeber, der jedoch aus zehn Metern über das Tor chippte, anstatt draufzuhalten.

Aber auch der Abschluss von Capar nach einem Konter landete über dem Tor (20.). Nördlingen war weiter im Vorwärtsgang, durchaus schön anzuschauen, aber wenig fantasievoll und ohne Abschlussglück. Ein Kopfball des bedrängten Simon Gruber bereitete Torwart Michael Loroff keine Probleme (25.), war aber bis zur Schlussphase der ersten Halbzeit die einzige nennenswerte Offensivszene der Gäste.

Die Gastgeber hatten für eine lange Zeit nur einen Distanzschuss von Dominik Krachtus im Angebot, der knapp am Pfosten vorbeiflog (32.). Und für die Großchance zum 2:0 konnten sie eigentlich nichts, denn Jens Schüler unterlief im Strafraum ein Handspiel. Torwart Daniel Martin ahnte die richtige Ecke und parierte den von Hazem Ibrahim getretenen Elfmeter. Die letzten fünf Minuten vor Seitenwechsel dominierten die Rieser: Rathgeber wurde von Engjell Havolli kurz vor dem Strafraum gefoult, doch der Freistoß von Schüler kam genau auf Torwart Loroff (43.) und auch ein 15-Meter-Schuss von Jakob Mayer zeigte auf, dass dessen Stärken eher in der Defensive liegen (43./44.).

Zur Pause nahm TSV-Trainer Kerscher einen Dreifachwechsel vor, wobei der eingewechselte Julian Bosch schon nach 60 Sekunden den Pfosten traf und der Abpraller Gruber vor die Füße fiel, der zum 1:1 traf. Fünf Minuten später setzte eine Kopfballbogenlampe von Mert Akkurt aus 17 Metern auf der Latte auf. Auf der anderen Seite erreichte ein 50-Meter-Schlag von Nico Schmidt Torjäger Gruber, der am Torwart scheiterte (59.). Fünf Minuten später fiel das erneute Führungstor für die Gastgeber. Ausgangspunkt war ein langer Ball von Kapitän Krachtus in den Lauf von Capar, der im Laufduell mit Schüler einen Tick schneller war und sich genau im richtigen Moment vom Ball verabschiedete.

Chancen zum 2:2 waren danach durchaus vorhanden: Mayer schoss nicht scharf genug (70,) und Gruber kam nach einer Ecke relativ frei zum Abschluss, doch mit rechts hatte er nicht die Präzision wie mit dem linken Fuß (76.). Die Platzherren kamen kaum noch raus aus der eigenen Hälfte, doch ist dies eine wirkliche Chance, wenn ein Kopfball von Jan Reicherzer nach Bosch-Flanke über das Tor fliegt (82.)? Zwei Hochkaräter in der Nachspielzeit hätten am Ergebnis etwas ändern können. Eine Glanzparade von Torwart Martin verhinderte das dritte Tor von Capar, wobei das Spielgerät Richtung Tordreieck flog (90.+1) und es lief bereits die vierte Minute der Nachspielzeit, als sich Torwart Loroff ganz schön strecken musste, um den Kopfball von Gruber über die Latte zu lenken. Schiedsrichter Jakob Putz (SV Perlesreut, Gruppe Wolfstein) verhängte neun Gelbe Karten, fünf davon an die Gäste.

Servet Bozdag, Trainer von Türkspor Augsburg: „Wir wollten diesmal unbedingt den ersten Saisonsieg, den wir uns nach einem guten Spiel auch verdient haben. Den Doppeltorschützen Ibrahim Capar habe ich vom Kreisligisten TSG Thannhausen geholt; ein drittes Tor von ihm verhinderte Nördlingens Torwart mit einer Glanzparade. Von Nördlingen bin ich keineswegs enttäuscht, wir haben ja in den letzten Jahren oft gegeneinander gespielt, ich weiß, dass sie mit langen Bällen operieren, aber vorne haben sie nur einen Gruber.“

Daniel Kerscher, Trainer des TSV Nördlingen: „Wir hatten das Spiel absolut unter Kontrolle und fangen uns aus dem Nichts die Gegentore. Wir hatten enorm viel Ballbesitz, haben uns aber immer wieder in Klein-klein-Aktionen verzettelt. Offensiv hat uns die Zielstrebigkeit zum Tor gefehlt, was gegen einen sehr tief stehenden, aber gut geordneten Gegner allerdings auch schwer war. Trotzdem dürfen wir das Spiel nicht verlieren.“

Türkspor Augsburg: Loroff; Erdal, Havolli, Aydin, Akkurt, Krachtus (ab 86. Bozkurt), Capar, Perovic (ab 80. Özuzun), Mumcu (ab 62. Bolte), Janjetovic (ab 53. Biermann), Ibrahim (ab 46. Ullmann)

TSV Nördlingen : Martin; Schmid (ab 46. Fiedler), Schmidt, Schüler, Bernd Rathgeber (ab 88. Reichert), Meyer (ab 46. Reicherzer), Mielich (ab 46. Bosch), Szabo, Mayer, Taglieber (ab 76. Yildiz), Gruber

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