Bayernliga Süd: Es ist noch eine Rechnung offen

 
Aktuell der Überflieger in der Bayernliga Süd: Nördlingens Simon Gruber, hier im Spiel gegen Gundelfingen, führt mit sechs Treffern die Torschützenliste an. Foto: Walter Brugger  

30.08.2025 | Quelle: Rieser Nachrichten (Nico Lutz)

Vergangene Saison verlor der TSV Nördlingen mit 0:4 bei Türkspor Augsburg, nun soll es die Revanche geben. Der Gegner aber ist gefährlich, weil unter Druck.

Nach der wilden Aufholjagd gegen Deisenhofen – aus einem 0:3 nach 85 Minuten machte der TSV noch ein 3:3 – reisen die Nördlinger mit einem Punkt und entsprechend viel Rückenwind im Gepäck zu ihrem zweiten Auswärtsspiel in Folge nach Augsburg. Anpfiff gegen Türkspor ist an diesem Samstag an der Bezirkssportanlage Haunstetten um 14 Uhr.

Bereits zum dritten Mal in den vergangenen vier Partien sicherten sich die Rieser spät Zählbares, für Trainer Daniel Kerscher ein klares Zeichen: „Es sagt definitiv viel über die starke Moral und den starken Charakter der Mannschaft aus. Wir geben nie auf und glauben immer an uns“, erklärt er und fügt an: „Außerdem zeigt es, dass die Mannschaft in der Vorbereitung gut gearbeitet hat und die Einwechselspieler Gas geben und sich zeigen wollen. Aus meiner Sicht ist es wichtig zu erwähnen und bemerkenswert, dass wir in Deisenhofen mit Reicherzer, Wundel, Schmid und Bernd Rathgeber vier 19-jährige Spieler auf dem Platz hatten.“

Der kommende Gegner blickt derweil auf ein enttäuschendes Wochenende zurück, wenn auch dieselbe Punkteausbeute wie bei den Nördlingern zu Buche stand. Das Unentschieden gegen den zuvor punktlosen Aufsteiger Sturm Hauzenberg (1:1) dürfte bei den Augsburgern wohl kaum für Freudensprünge gesorgt haben – erst recht nicht, weil man den Ausgleich in der 89. Minute hinnehmen musste. Nach sechs Partien bleibt Türkspor sieglos und belegt mit zwei Zählern den vorletzten Rang. Unruhige Zeiten für den Bayernligisten, der in seiner sechsten Saison in der Spielklasse einmal mehr den Klassenerhalt anstrebt.

Mit 16 Neuzugängen inklusive neuem Trainerteam haben die Augsburger die Definition eines Umbruchs hinter sich gebracht. Unter anderem galt es, Kapitän Emre Kurt (FC Tur Abdin Augsburg) und die Torjäger Jeton Abazi (im Winter zu Königsbrunn, jetzt Landsberg) und Mehmet Ali Fidan (Gundelfingen) zu ersetzen. Bereits nach drei Spieltagen trennte man sich vom frisch verpflichteten Spielertrainer Simon Schröttle. Das Kapitel des ehemaligen Kickers von Rain und Gundelfingen endete nach drei Niederlagen ohne eigenen Treffer ebenso schnell wie krachend. „Natürlich ist es ungewöhnlich, wenn ein Verein so früh seinen Übungsleiter wechselt. Doch lieber haben wir ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende“, kommentierte der sportliche Leiter Hasan Senyuva die Maßnahme fast schon poetisch. Die Zügel übernommen hat Teammanager Servet Bozdag, der bereits in der Vergangenheit mehrfach auf der Trainerbank eingesprungen ist. Der „alte Neue“ sah nach einer Debüt-Niederlage gegen Kirchanschöring immerhin zwei Punktgewinne – sowohl gegen Landsberg als auch gegen Hauzenberg musste man noch den Ausgleich per Elfmeter hinnehmen.

Dem ersten Sieg kam man immer näher, TSV-Coach Kerscher ist gewarnt: „Wir wollen das Spiel in Augsburg natürlich gewinnen. Allerdings dürfen wir auch keinen Gegner unterschätzen. Türkspor kann, wenn man sie lässt, hervorragend Fußball spielen“, so der 40-Jährige. „Vor allem ist es schade, dass wir erneut auswärts antreten müssen.“ Die vergangenen beiden Duelle endeten jeweils mit deutlichen Siegen, zu Hause setzte sich der TSV mit 7:2 durch, auswärts mussten sich Kapitän Jens Schüler und Co mit 0:4 geschlagen geben. Kerscher erinnert sich: „Wir hatten letzte Saison in Augsburg eines unserer schlechtesten Spiele gezeigt. Hier haben wir noch etwas gut zu machen.“ Vieles spricht zumindest auf Seiten der Nördlinger dafür, dass erneut viele Tore fallen. Denn bei keinem anderen Bayernligisten gab es im bisherigen Saisonverlauf so viele Treffer (33) zu bestaunen wie bei den sieben Partien der Rieser. Aus Sicht des Trainers dürften es in der Defensive sicherlich weniger sein, zum aktuellen Zeitpunkt stellt der TSV Nördlingen mit 18 Gegentoren die löchrigste Hintermannschaft der Liga: „Wir müssen cleverer werden und intensiver die Zweikämpfe suchen. Nachdem unsere Gegentreffer thematisiert werden, möchte ich aber auch hervorheben, dass wir mit 15 Toren die drittbeste Offensive der Liga haben.“ Das liegt auch daran, dass Stürmer Simon Gruber seine beachtliche Trefferausbeute in Deisenhofen auf sechs Erfolge ausbaute und damit weiterhin von Platz eins der Torjägerliste grüßt. Auf seinen kongenialen Partner Alexander Schröter muss er nun verzichten, Schröter hat sich in derselben Partie eine Reizung im Oberschenkel zugezogen.

Im Spiel der U23 hat sich zudem Fabio Siebachmeyer verletzt, der Angreifer muss mit einer starken Prellung im linken Knie pausieren. Zurückkehren wird Jakob Meyer, der zuletzt urlaubsbedingt fehlte. Der 27-Jährige befindet sich laut Kerscher derzeit in „hervorragender Verfassung“. Gute Nachrichten gibt es auch bei der Personalie Patrick Högg: Der Neuzugang konnte die gesamte Woche mit dem Team trainieren. Ob ein Einsatz bereits Sinn macht, entscheiden Kerscher und Co kurzfristig..

 

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