Bayernliga Süd: TSV lässt sich vom Vorletzten den Schneid abkaufen
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Nach dem 1:0-Sieg gegen Erlbach legte der TSV Nördlingen (in Grün) im eigenen Stadion keinen souveränen Auftritt gegen den TSV Grünwald hin. Foto: Dieter Mack |
10.03.2025 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)
Die Rieser patzen vor den heimischen Fans mit 2:3 gegen den TSV Grünwald und lassen dadurch eine große Chance ungenutzt.
Die Fußballer des TSV Nördlingen haben eine große Chance liegengelassen, auf den vierten Tabellenplatz vorzuspringen. Nach einer insgesamt nicht Bayernliga-tauglichen Leistung unterlagen die Rieser dem spielerisch überlegenen TSV Grünwald mit 2:3. Für die Gastgeber war es vor 290 Zuschauern die vierte Heimniederlage der laufenden Saison, für die Gäste war es der erste Auswärtssieg.
Die Platzherren begannen mit der gleichen Anfangsformation wie beim 1:0-Sieg in Erlbach. Nach acht Minuten ergab sich für Manuel Meyer die erste Chance. Hier war ebenso mehr möglich wie zwei Minuten später für Jan Reicherzer, der von Alexander Schröter angespielt wurde, sich aber noch das Leder vom Fuß nehmen ließ. Die Gäste hatten in den ersten 20 Minuten nur zwei ungefährliche Abschlüsse durch Daniel Leugner. Ein fataler Querpass von Gabriel Wanzeck läutete das 1:0 ein, wobei der Linksschuss von Schröter ein unhaltbares Pfund war. Es war das 14. Saisontor des 29-Jährigen. Vier Minuten später die erste Großchance für die Gäste, doch Marcel Kosuch zielte nach Zuspiel von Leugner aus bester Position darüber.
In der 34. Minute fiel das 1:1: Ein Weitschuss von Linor Shabani sprang von der Unterkante der Latte ins Feld zurück, Torwart Florian Rauh rutschte beim Rettungsversuch kurz weg und dies machte den Weg frei für das erste Saisontor von David Luksch (34.). Fünf Minuten vor Seitenwechsel parierte Nördlingens Torwart Rauh einen satten Distanzschuss von Kosuch sicher, und die letzte Szene der ersten Hälfte gehörte den Einheimischen, als Mario Taglieber eine scharfe Hereingabe von Schröter direkt abnahm, aber knapp verfehlte (44.).
Ein Foul an Reicherzer mit Gelber Karte für Nick Starke war Ausgangspunkt für die erneute Führung. Der zur Pause für Julian Bosch eingewechselte Mirko Puscher hob den Freistoß in den Strafraum, wo Linor Shabani per Kopf ins eigene Tor verlängerte (48.).
Mit dem 2:1 im Rücken waren die Rieser anfangs dem nächsten Tor näher: Jonathan Grimm kam etwas zu spät, Kapitän Marco Bornhauser rettete gerade noch, Jakob Mayer zielte aus der zweiten Reihe vorbei und eine weitere scharfe Hereingabe von Schröter wurde von Reicherzer nur unzureichend verwertet. Die größte Chance zum 3:1 hatte Meyer nach Zuspiel von Reicherzer, doch mit seinem starken linken Fuß verfehlte er das Kreuzeck um Zentimeter (69.). „Den muss ich machen“, äußerte sich Meyer nach dem Spiel selbstkritisch.
Statt 3:1 hieß es fünf Minuten später 2:2, weil Schiedsrichter Patrick Höfer (1. SC Feucht) ein Foul von Felix Käser an Kosuch gesehen hatte und Elfmeter für den TSV Grünwald gab. Eine sehr umstrittene Entscheidung. Linor Shabani traf diesmal beim Strafstoß ins richtige Tor, wobei Torwart Rauh die Ecke ahnte (74.).
Taglieber und Grimm hatten danach noch Abschlüsse, aber die Schlussphase gehörte der Münchner Stadtteilmannschaft, die spürte, dass mehr als nur ein Punkt möglich war. Kosuch zielte nach Leugner-Zuspiel noch darüber, doch in der ersten Minute der Nachspielzeit fiel das 2:3, eingeleitet von Leugner und abgeschlossen vom kurz zuvor eingewechselten Harouna Boubacar.
Daniel Kerscher, Trainer des TSV Nördlingen : „Ein insgesamt, vor allem in der ersten Halbzeit, schwaches Bayernligaspiel. Die erste Halbzeit war geprägt von vielen Ballverlusten und wenigen Torszenen. Nach der Halbzeit und der 2:1-Führung hatten wir mehrmals die Chance, das dritte Tor nachzulegen. Wir hatten die enorm starken Offensivspieler der Gäste, vor allem Kosuch und Leugner, zu selten im Griff, sind immer wieder in Kontersituationen gelaufen, die dann ja auch zum Elfmeter und zum dritten Tor geführt haben. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen.“
Florian De Prato, Trainer des TSV Grünwald : „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, weil wir uns gegen einen meiner Meinung nach starken Gegner auch trotz zweimaligen Rückstands nicht aus der Ruhe haben bringen lassen. Wir haben versucht, spielerische Akzente zu setzen. Aus der Reaktion der Nördlinger beim Elfmeterpfiff habe ich geschlossen, dass er wohl zurecht gegeben wurde. Es war heute ein starkes Spiel unserer Mannschaft. Die Mentalität war heute sehr stark. Die harte und disziplinierte Arbeit wurde belohnt und hat uns einen verdienten Dreier eingebracht. Wir sind auf einem sehr guten Weg, wenn ich sehe, was wir teilweise für spielerische Lösungen finden und mit welchem Siegeswillen wir heute aufgetreten sind. Respekt an unsere Jungs.“
TSV Nördlingen: Rauh; Käser, Schmidt, Rauser, Grimm, Bosch (ab 46. Puscher), Taglieber, Mayer, Reicherzer, Schröter, Meyer (ab 75. Mielich)
TSV Grünwald: Brandl; Bornhauser, Wanzeck, Starke, Sammer (ab 69. Mitterhuber), Kern (ab 70. Tauber), Leugner, Helmbrecht (ab 90. +3 Pirku), Kosuch (ab 85. Boubacar), Luksch (ab 75. Carzorla), Shabani