Bayernliga Süd: Zu Gast bei Minimalisten
Nachdem die Nördlinger zuletzt vor gut gefüllten Rängen im heimischen Gerd-Müller-Stadion spielen durften (im Bild: das Spiel gegen den SV Heimstetten mit 420 Zuschauerinnen und Zuschauern), geht es an diesem Sonntag in das kleinere Prof.-Erich-Greipl-Stadion in Ismaning. Dort haben sich zu den Heimspielen des FCI in dieser Saison im Schnitt 200 Zuschauer eingefunden. Foto: Dieter Mack |
31.08.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Nico Lutz)
In Ismaning gibt es in dieser Saison wenig Spektakel zu sehen. Der TSV Nördlingen tritt die Auswärtsfahrt ohne drei Stammkräfte an.
Nach der achten Partie für den TSV Nördlingen in der Bayernliga Süd ist schon wieder ein Viertel der Spielzeit absolviert. Die Rieser befinden sich mit 13 Zählern im gesicherten Mittelfeld, das Torverhältnis von 14:15 ist nun fast ausgeglichen. Das kann der kommende Gegner der Nördlinger nicht von sich behaupten, nach sieben Partien steht der FC Ismaning bei einer Differenz von 1:8. Am Samstag treffen die beiden Mannschaften um 14 Uhr im Prof.-Erich-Greipl-Stadion in Ismaning aufeinander.
Kurioserweise reichte dieser eine Treffer den Oberbayern für sechs Punkte, Grund dafür waren neben dem Sieg gegen Landsberg drei Null-zu-null-Spiele hintereinander. Die Nullnummern waren aus Ismaninger Sicht durchaus respektabel, Absteiger Memmingen, Kottern und Erlbach, derzeit allesamt Top-Fünf-Teams, bissen sich an der Hintermannschaft der Ismaninger die Zähne aus. Vor allem gegen die zu diesem Zeitpunkt jeweiligen Tabellenführer Memmingen und Kottern war man wohl die bessere Mannschaft und hätte gewinnen müssen, gegen Letztere war man eine halbe Stunde in Überzahl.
Doch die torlose Serie endete am vergangenen Wochenende nur in der Defensive: Gegen das Team der Stunde, den FC Deisenhofen, musste die Elf um Trainer Xhevat Muriqi eine 0:2-Niederlage hinnehmen, das Ergebnis hätte wohl deutlich höher ausfallen können. So könnte es trotz der zuvor ordentlichen Leistungen schnell unangenehm werden, wenn die offensive Torflaute anhält. Es war nunmehr das fünfte Spiel der Ismaninger nacheinander ohne einen eigenen Treffer, seit 461 Spielminuten wartet man beim FC Ismaning auf den erlösenden Torschrei.
Das liegt auch daran, dass Robert Rohrhirsch, in der Vorsaison mit elf Treffern der erfolgreichste Angreifer Ismanings, nach überstandener Verletzung erst dreimal, jeweils von der Bank, zum Einsatz kam. Auch Peter Schädler, der elf Torbeteiligungen beisteuerte, war außer Gefecht und feierte gegen Deisenhofen mit einem Kurzeinsatz sein Comeback, gegen Nördlingen soll er voll einsatzfähig sein. Ismaning, das Urgestein der Bayernliga Süd – seit der Spielzeit 2016/17 ist man dort zu Hause – hatte in der Vorsaison erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt eingetütet, dieses Mal will man nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben.
Personell hat sich im Sommer einiges geändert, die Neuzugänge Yazid Ouro-Akpo Adjai (Garching), Kaan Aygün (Türkgücü München), der bislang einzige Torschütze Meriton Vrenezi (Buchbach) sowie Alessio Thies (TSV 1860 II) gehören bislang zum Stammpersonal der Münchner. Sie ersetzten die abgewanderten Clemens Kubina, Jonas Redl und Bastian Lommer. Dominik Hofmann, Daniel Bux und Elias Kollmann haben ihre Karriere pausiert und könnten theoretisch jederzeit wieder eingesetzt werden.
Nördlingens Trainer Daniel Kerscher sagt zur Personalpolitik des Gegners: „Der Ismaninger Weg ist absolut lobenswert. Ähnlich wie bei uns in Nördlingen sind in der ersten Mannschaft, mit der Ausnahme von Vrenezi und Aygün, die Regionalliga-Erfahrung mitbringen, nur Spieler aus der eigenen Jugend aktiv.“ Kerscher hebt die gerade einmal acht kassierten Gegentore der Oberbayern hervor: „Ismaning ist enorm defensivstark. Das ist ein zweikampfstarkes, junges Team“, so der Coach.
Eine starke Abwehrleistung hat aber auch der TSV Nördlingen am jüngsten Spieltag vollbracht, wie der Übungsleiter betont: „Der Heimsieg gegen Heimstetten war ein Verdienst der gesamten Mannschaft: Wir haben alle, vom Stürmer bis zum Torwart, sehr gut im Kollektiv verteidigt.“ Der zweite Zu-null-Sieg der Saison war hart erarbeitet, „man hat bereits Mitte der ersten Halbzeit gemerkt, dass das Pokalspiel vom Dienstag noch in den Knochen steckte und wir an diesem Abend nicht die spielbestimmende Mannschaft sein werden. Deshalb ist es umso schöner, dass wir gemeinsam den Sieg über die Ziellinie gebracht haben“, sagt Kerscher.
Für die Auswärtsfahrt nach Ismaning – Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr – muss der Cheftrainer auf Mirko Puscher verzichten, der im Urlaub ist. Auch Julian Bosch und Nico Schmidt sind aufgrund einer Hochzeit verhindert, weshalb voraussichtlich Sainey Badjie und Marc Hertlein zum Aufgebot hinzustoßen.