Bayernliga Süd: Kein Aufstieg, kein Problem

 
Einmal noch in dieser Saison werden die Nördlinger im Gerd-Müller-Stadion auflaufen. Am Ball Mario Taglieber, rechts hinten Alexander Schröter. Foto: Karlheinz Geiger

 

11.05.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Nico Lutz)

Auch ohne Aufstiegsambitionen will der TSV Nördlingen noch Plätze gutmachen, Gegner Ismaning muss hingegen im Abstiegskampf punkten.

Am vergangenen Sonntag hat der TSV Nördlingen dem Bayerischen Fußball-Verband mitgeteilt, den Weg in die Regionalliga nicht anzutreten, falls sich die Chance bietet. Die Rieser reihten sich mit ihrer Entscheidung bei den Ligakollegen Erlbach und Deisenhofen ein, was zu einem Kuriosum führte. Denn somit verbleibt mit Schwaben Augsburg nur noch eine Mannschaft, die den Erstantrag für den Aufstieg gestellt hatte. Doch auch bei den Schwabenrittern herrscht Unsicherheit, Ende der Woche sollte dort eine Entscheidung fallen. So oder so steht der BFV aufgrund der zahlreichen Verzichtserklärungen vor schwierigen Entscheidungen, was das Auf- und Abstiegsrecht sowie die Relegation angeht. Die Nördlinger muss das nicht kümmern, sie konzentrieren sich darauf, in den letzten beiden Spielen noch mal guten Fußball zu bieten – so auch im letzten Heimspiel gegen den FC Ismaning (Samstag, 15.30 Uhr).

Bei der Mannschaft habe die Entscheidung des TSV Nördlingen viel Verständnis gefunden, wie Trainer Karl Schreitmüller berichtet: „Mit den ganzen Auflagen war es finanziell einfach nicht sinnvoll. Die Mannschaft hat das verstanden und ist charakterlich sehr stark, da hat sich keiner beschwert. Als Stand jetzt sechster Platz sollte man auch nicht aufsteigen, schade ist es natürlich trotzdem, so eine Relegation wäre mit Sicherheit sehr interessant gewesen.“ Und so legt die Mannschaft den Fokus auf das letzte Heimspiel der erfolgreichsten Spielzeit der TSV-Geschichte, wo sich für den scheidenden Trainer Karl Schreitmüller der Kreis schließt: „Meine Zeit hier hat mit einem Heimspiel gegen Ismaning begonnen, und auch mein letztes Spiel im Gerd-Müller-Stadion findet gegen Ismaning statt.“

Nach zwei Jahren auf der Kommandobrücke wird Schreitmüller sein Amt auf eigenen Wunsch niederlegen, gegen Ismaning will er sich vom Heimpublikum verabschieden: „Diese überragende Unterstützung der Fans gab es beim TSV Nördlingen meines Wissens noch nie in dieser Form, im Sinne der gesamten Mannschaft will ich mich dafür bedanken. Für mich persönlich war es die größte Freude, dass wir es geschafft haben, die Leute so mitzunehmen.“ Auch ohne den zusätzlichen Anreiz eines Aufstiegs ist die Motivation innerhalb der Mannschaft hoch: „Den sechsten Platz haben wir sicher, doch die Jungs wollen weiter Gas geben, das merkt man einfach. Wir sind ganz nah dran an den Teams vor uns und wollen noch ein, zwei Positionen gutmachen“, so der Coach.

Für Gegner Ismaning ist das Gastspiel in Nördlingen immens wichtig, mit 39 Punkten stehen die Oberbayern nur knapp über dem Strich, zwei Zähler trennen sie vom ersten Relegationsplatz, den Dachau belegt. Nachdem Ismaning vor zwei Wochen eine heftige 2:8-Klatsche in Landsberg hinnehmen musste, hat die Mannschaft eine perfekte Reaktion gezeigt und Türkspor Augsburg am vergangenen Samstag mit 3:0 geschlagen.

Den Nichtabstieg ohne Relegation hat Ismaning also in der eigenen Hand, sollte jedoch wachsam bleiben und in den Spielen gegen Nördlingen und den sicheren Absteiger Kirchheim noch einmal punkten. Weil Dachau und Gundelfingen im direkten Duell aufeinandertreffen, wird mindestens ein Ismaning-Verfolger aufschließen oder vorbeiziehen, wenn der FC in Nördlingen leer ausgeht. „Sie brauchen noch Punkte und werden sehr konzentriert agieren, da gibt es nichts geschenkt. Ismaning weiß, wie Abstiegskampf funktioniert, ich erwarte eine umkämpfte Partie“, sagt Schreitmüller. Die Serie von sechs ungeschlagenen Partien will Nördlingen ausbauen und den Fans noch einmal ein schönes Heimspiel zeigen: „Wir werden alles geben, das soll kein Sommerkick werden“, kündigt der Trainer an.

Nördlingen muss wohl den einen oder anderen Ausfall kompensieren, Jakob Mayer ist im Urlaub und Simon Grubers Einsatz höchst fraglich, nachdem er das letzte Training abbrechen musste. Auch Sasa Maksimovic wird in den letzten beiden Spielen nicht mehr zur Verfügung stehen. Bei Ismaning fehlen die Langzeitverletzten Alexander Jobst, Hiroto Yamashita, Peter Schädler und Plator Doqay.

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