Bayernliga Süd: „Zwei verlorene Punkte“ im Aufstiegskampf

 
Freude herrschte beim TSV Nördlingen nach dem Treffer von Alexander Schröter zum 1:0. Foto: Karlheinz Geiger

 

29.04.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Nico Lutz)

Gegen Sonthofen macht der TSV Nördlingen die Tore nicht und verpasst mit dem 1:1-Remis die Chance, zur Konkurrenz aufzuschließen. Warum Trainer Schreitmüller seiner Mannschaft dennoch wenig Vorwürfe macht.

Der TSV Nördlingen hat im Aufstiegskampf die Niederlagen von Schwaben Augsburg und Erlbach nur bedingt nutzen können. Gegen den FC Sonthofen kamen die Rieser vor 440 Zuschauern nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus, sodass Deisenhofen in der Tabelle vorbeiziehen konnte.

Trainer Karl Schreitmüller veränderte seine Startelf im Vergleich zum Sieg in Kirchanschöring auf einer Position, Sasa Maksimovic ersetzte Manuel Meyer. Auf der Gegenseite saß Torjäger Kevin Haug erst einmal nur auf der Bank.

Die 440 Zuschauer im Gerd-Müller-Stadion sahen bei frühlingshaften Temperaturen eine muntere Anfangsphase, in der Simon Gruber bereits nach fünf Minuten zwei Abschlüsse sammelte. Auch der Gast zeigte keine Schüchternheit, in der 10. Minute kam Manuel Methfessel nach einer Ecke von Kutay Yel am kurzen Pfosten zum Kopfball, doch Torhüter Daniel Martin verhinderte einen frühen Rückstand mit einem starken Reflex. Die Rieser pressten hoch und übernahmen die Spielkontrolle, was zu einer ersten Drangphase führte. Nach einer Flanke von Maksimovic legte Mirko Puscher am zweiten Pfosten quer, doch Gruber scheiterte aus sechs Metern an Torhüter Marco Zettler. Eine Minute später köpfte Paul Rauser eine Ecke über das Gehäuse und in der 19. Minute schoss Mario Taglieber nach einem engen Dribbling im Strafraum nur knapp am langen Eck vorbei.

Folgerichtig ging der TSV in der 34. Minute in Führung. Puscher war in den 16-Meter-Raum eingedribbelt und traf mit seinem Schuss nur den Pfosten, aber Alexander Schröter stand goldrichtig und staubte eiskalt in den Winkel ab. Fünf Zeigerumdrehungen später flankte Maksimovic flach an den kurzen Pfosten, wo Simon Gruber den Ball über das Tor setzte. Kurz vor der Pause wagte sich Sonthofen wieder in die Offensive, aus dem Getümmel in der Nördlinger Box heraus traf Methfessel nur das Außennetz. Die letzte Chance in Durchgang eins gehörte Kutay Yel, der nach einem langen Ball in Richtung Tor marschierte, sein Abschluss landete jedoch über dem Kasten.

Das Spiel verlor nach der Pause an Schwung, beide Mannschaften kamen zunächst nur zu Halbchancen. Aus einer solchen unscheinbaren Aktion gelang den Gästen nach einer Stunde der Ausgleich. Ein geblockter Abschluss sprang vor die Füße von Marco Faller, der aus 16 Metern volley per Heber abschloss. Der Kunstschuss, den die gesamte Nördlinger Hintermannschaft mit „Weg“-Rufen begleitet über das Tor fliegen sah, senkte sich überraschend über Schlussmann Daniel Martin hinweg in das Nördlinger Tor, ein kurioser Treffer.

Der FC Sonthofen nutzte den Schock der Gastgeber aus und drängte auf die Führung. Nach einer Balleroberung vom auffälligen Yel setzte dieser den eingewechselten Kevin Haug ein, doch Daniel Martin parierte ihn im Eins-gegen-eins stark. Erneut war es Haug, der nach Ballverlust im TSV-Aufbau in aussichtsreicher Position auftauchte, sein Abschluss war jedoch zu zentral. Pünktlich zur Schlussphase hatte sich die Schreitmüller-Elf erholt, Jens Schüler setzte einen Freistoß aus 22 Metern über das Tor und Simon Gruber fand aus spitzem Winkel im Duell mit Torwart Zettler kein Vorbeikommen. Die beste Chance gehörte zehn Minuten vor Schluss Joker Julian Brandt, der eine butterweiche Flanke von Schüler am zweiten Pfosten aus kürzester Distanz mit der Brust nicht in Richtung Tor drücken konnte. Es sollte die letzte Möglichkeit sein, beide Teams zahlten in der Folge einer intensiven Partie Tribut und so blieb es bei der Punkteteilung.

Karl Schreitmüller, TSV Nördlingen: „Schade! Das sind heute zwei verlorene Punkte. Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt, jedoch die Tore nicht gemacht. So wollten wir weitermachen, doch nach der Pause geraten wir gegen einen läuferisch guten Gegner in unruhiges Fahrwasser und kassieren ein komisches Tor, wo sich alle sicher waren, dass der Ball über das Tor geht. Ich kann der Mannschaft wenig Vorwürfe machen, zum Schluss haben wir nochmal alles probiert, haben aber kräftemäßig gemerkt, wie intensiv das Spiel war.“

Benjamin Müller, FC Sonthofen: „Mit dem Punkt sind wir absolut zufrieden. In Durchgang eins waren wir defensiv extrem gefordert und haben den Gegner mit unserer Verteidigung auch eingeladen, dementsprechend geht der Rückstand in Ordnung, auch wenn wir selbst Chancen hatten. In der zweiten Hälfte haben wir umgestellt, den Gegner besser zugestellt und hatten mehr Tempo in der Spitze. In der Folge gewinnen wir die Überhand und machen verdient den Ausgleich, leider konnten wir das Momentum nicht weiter nutzen. In Summe steht ein Unentschieden, mit dem beide Seiten leben können.“

TSV Nördlingen: Martin, Käser, Puscher, Maksimovic (70. Hertlein), Gruber, Schüler, Schröter (77. Brandt), Trautwein (67. Grimm), Taglieber (88. Ernst), Mayer (83. Schüler), Rauser

FC Sonthofen: Zettler, Koller, Schmölz, Notz (83. Lorenz), Holzapfel (67. Rudenko), Wiedemann, Simon (90. Haase), Yel, Faller (87. Buchberger), Methfessel, Hindelang (46. Haug)

TPL_BEEZ2_ADDITIONAL_INFORMATION

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Ok