Bayernliga Süd: TSV darf weiter träumen

 
Kirchanschörings Kapitän Manuel Omelanowsky hat Begleitung von Luca Trautwein (links) und Jakob Mayer. Foto: Klaus Jais

 

22.04.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Mit dem 2:0-Erfolg bleiben die ambitionierten TSVler in Reichweite der vorderen Ränge. Ein Debütant steuert ein Tor zum Auswärtssieg bei.

Die weite Anfahrt hat sich gelohnt: Der Fußball-Bayernligist TSV Nördlingen gewinnt durchaus verdient beim SV Kirchanschöring mit 2:0 (0:0) durch die Tore von Simon Gruber (66.) und Luis Schüler (74.). Das war im 15. Auswärtsspiel der Rieser bereits der achte Auswärtssieg. Es gibt keine Mannschaft in der Liga, die mehr als 33 Auswärtstore erzielt hat. Mit dem Sieg bleiben die Nördlinger im Rennen um die Plätze ganz vorne, sechs Punkte sind es zum Relegationsrang zwei, sieben zur Tabellenspitze.

Gegenüber der Vorwoche, dem 1:1 gegen Erlbach, war TSV-Trainer Karl Schreitmüller zu zwei Änderungen in der Startelf gezwungen: Für den rotgesperrten Nico Schmidt und den erkrankten Sasa Maksimovic spielten Felix Käser und Manuel Meyer von Beginn an. Da auch Jonathan Grimm, Luka Pesut, Daniel Ernst, Sainey Badjie und Marc Hertlein aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Verfügung standen, waren die beiden U23-Spieler Luis Schüler und Jan Mielich im Aufgebot. Trotz der massiven Veränderungen war kein Leistungsabfall feststellbar.

Für eine erste Schrecksekunde sorgte TSV-Torwart Daniel Martin, der Manuel Omelanowsky aus Kurzdistanz anschoss, aber der Ball prallte aus TSV-Sicht in die richtige Richtung ab (5.). Eine erste Torannäherung auf der anderen Seite ergab sich bei einer weiten Freistoß-Vorlage von Jens Schüler auf Simon Gruber, der seinen Kopfball aber nicht mehr in Richtung Tor verlängern konnte (10.). Insgesamt fehlten in der torlosen ersten Hälfte lange Zeit die richtig torgefährlichen Momente. Ein Rempler von David Lobendank an Mario Taglieber im Strafraum war für Schiedsrichter Felix Brandstätter nicht elfmeterwürdig (22.), ein Schuss von Meyer flog über das Tor (24.) und die beste Gelegenheit leitete Mirko Puscher am rechten Flügel ein, denn die flache Hereingabe verwertete Gruber nur knapp am Pfosten vorbei (26.).

Bei den Gastgebern war erwartungsgemäß Kapitän Omelanowsky der gefährlichste Angreifer, doch sein Schrägschuss flog vorbei (28.). Insgesamt stand die TSV-Abwehr sehr sicher, konnte aber einen nicht ungefährlichen Schuss von Thorsten Nicklas nicht verhindern (40.). Die beste Torgelegenheit ermöglichte den Oberbayern der Schiedsrichter, denn er wurde angeschossen und von seinem Oberkörper prallte die Kugel günstig zur Heimelf ab – Samuel Schwarz schloss ab, Felix Käser verhinderte kurz vor der Torlinie das 1:0 (45.). Zur Schlussphase der ersten Hälfte gehörten aber auch Abschlüsse von Trautwein, Gruber und Taglieber, denen aber allen die Präzision und mitunter die Wucht fehlten.

In der 54. Minute die erste Chance der zweiten Halbzeit, als Meyer aus dem Mittelkreis in den Lauf von Alexander Schröter spielte, der aus spitzem Winkel aufs kurze Eck abschloss, doch Torwart Weber konnte den Ball noch an den Pfosten lenken. Nach einer Stunde gab es einen Elfmeterpfiff für die Gäste. Ausgangssituation war ein weiter Schlag von Paul Rauser, in dessen Folge Nicklas mit dem Kopf zu seinem Torwart zurückspielen wollte, doch Puscher erlief sich den Ball und wurde beim Umkurven des Keepers von diesem klar gefoult. Doch Meyer setzte das Leder vom Elfmeterpunkt knapp am rechten Pfosten vorbei.

Das bis dahin trockene Wetter änderte sich schlagartig, ein Graupelschauer der den Schiedsrichter zu einer siebenminütigen Pause veranlasste. Das Spiel wurde mit einem Freistoß fortgesetzt, den Jens Schüler über 60 Meter nach vorne schlug. Der Ball kam zu Gruber, der mit einem platzierten Flachschuss aus zwölf Metern das 0:1 erzielte; es war sein zwölftes Saisontor (66.). Nach insgesamt 384 Minuten ohne Gegentor musste Torwart Weber wieder mal den Ball aus dem Netz holen.

Wegen Leistenbeschwerden musste Meyer anschließend ausgewechselt werden, der für ihn eingewechselte Luis Schüler feierte in seinem ersten Bayernligaeinsatz gleich das erste Tor. Ausgangspunkt war ein Einwurf von Käser auf Gruber, der auf Puscher weiterleitete, welcher auf Schüler ablegte. Der 21-Jährige fackelte nicht lange und versenkte den Ball mit einem Flachschuss neben den Pfosten zum 0:2 (74.).

Die Platzherren wollten die drohende fünfte Heimniederlage nicht widerstandslos hinnehmen. Von Lobendank kam nur ein Schüsschen (76.), mehr Wumms steckte dagegen in den Schüssen von Omelanowsky (76./86.), doch herausgespielte Torchancen der Heimelf waren Fehlanzeige. In der Schlussphase zeigte der Schiedsrichter Trautwein, Taglieber und Brandt noch die Gelbe Karte, während der SVK das Spiel ohne Verwarnung beendete. Die letzte Szene gehörte Puscher, der vom starken Jakob Mayer auf die Reise geschickt wurde, aber seinen Schuss aufs kurze Eck parierte Torwart Weber zur Ecke (90. +2).

Mario Demmelbauer, Trainer des SV Kirchanschöring: „Wir haben ein sehr gutes Bayernligaspiel gesehen. Die Gäste präsentierten sich als sehr gute Mannschaft. Wenn sie es schaffen, so zusammenzubleiben, dann spielen sie auch in der nächsten Saison eine gute Rolle – egal in welcher Liga. Nach der wetterbedingten Unterbrechung haben wir sehr schlecht verteidigt. Wir haben heute zu viele Fehler gemacht, was vom Gegner sehr konsequent ausgenutzt wurde.“

Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: „Wir wussten, dass es hier eine Mammutaufgabe wird, zumal die zurückliegende Trainingswoche aufgrund von Erkrankungen sehr mau ausfiel. Es war ein ausgeglichenes Bayernligaspiel. Es hatten beide Mannschaften ihre Chancen, es war uns bewusst, dass die Mannschaft, die das erste Tor schießt, im Vorteil ist. Wir hatten das Spielglück diesmal auf unserer Seite.“

SV Kirchanschöring: Weber; Obirei, Wengler (ab 73. Galler), Jauk (ab 64. Schreiber), Hofmann (ab 73. Huber), Nicklas, Auerhammer, Lobendank (ab 85. Reiter), Omelanowsky, Bischoff, Schwarz (ab 62. Kronbichler)

TSV Nördlingen: Martin; Käser, Puscher, Jens Schüler, Trautwein (ab 85. Mielich), Rauser, Mayer, Gruber, Meyer (ab 65. Luis Schüler), Schröter (ab 78. Brandt), Taglieber

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