Bayernliga Süd: Die Durststrecke in Kottern hat ein Ende

 
In den Schlussminuten warfen die Gastgeber (in Rot) alles nach vorne, doch die Nördlinger ließen nichts mehr zu. In der Bildmitte: Luca Trautwein im Kopfballduell. Foto: Dirk Klos

 

04.03.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Nach fast 15 Jahren siegt der TSV Nördlingen wieder bei den Allgäuern. Beim 4:2-Sieg bringt auch ein früher Rückstand die Rieser nicht aus dem Konzept.

Eine lange Negativserie ist am Samstag für die Fußballer des TSV Nördlingen zu Ende gegangen: Am 2. Mai 2009 hatte der TSV letztmals beim TSV Kottern gewonnen (damals noch in der Bezirksoberliga mit 5:2). Diesmal hielten die Rieser gut dagegen und knüpften nahtlos an ihre Form vor der Winterpause an. Am Ende standen die dritte Heimniederlage der Allgäuer und ein 4:2-Sieg der Rieser.

Die Gäste kamen von Beginn an mit dem Kunstrasen gut zurecht. Einen Fehlpass von Kapitän Matthias Jocham nahm Alexander Schröter auf und prüfte Torwart Antonio Mormone (2.). Nur eine Minute später zielte Manuel Meyer nach einem Zuspiel von Sasa Maksimovic am kurzen Eck vorbei. Mit ihrem ersten Schuss aufs Tor gingen die Gastgeber in Führung: Kai Dusch verwandelte einen Handelfmeter dabei unhaltbar. Regionalliga-Schiedsrichter Elias Tiedeken (TSV Neusäß) stand günstig, als die Hand von Nico Schmidt bei einem Schuss von Roland Fichtl nach oben ging (7.).

Nun waren die Einheimischen am Drücker: Ein Kopfball von Dusch verfehlte knapp das Ziel. Nach einem Rückpass von Tim Bergmiller kam Fichtl frei zum Abschluss, doch der landete genau in den Armen von Nördlingens Torwart Daniel Martin. In der 14. Minute fiel das 1:1, als Simon Gruber fast an der Torauslinie von Marco Miller gelegt wurde und der Schiedsrichter ohne Zögern auf den Elfmeterpunkt zeigte. Manuel Meyer verwandelte sicher seinen ersten Strafstoß in dieser Saison. Bereits zwei Minuten später die erstmalige Führung der Gäste: Der Ball kam über Meyer und Gruber zu Maksimovic, der mit einem Flachschuss aus 16 Metern das 1:2 erzielte. Fünf Minuten später verlor Miller den Ball an Gruber, der allein auf das Tor zulief, aber am Torwart scheiterte.

Die letzte Viertelstunde der ersten Halbzeit gehörte den Platzherren. Immer wieder waren die scharf und präzise getretenen Flanken von Ex-Profi Martin Dausch der Ausgangspunkt. Kai Dusch köpfte vorbei und ein Freistoß von Dausch krachte an die Lattenunterkante (33.). Felix Käser rettete in höchster Not nach dem einzigen Patzer von Torwart Martin und ein Foul von Jens Schüler an Dusch war gerade noch außerhalb des Strafraums (43.).

Auch in die zweite Hälfte fanden die Rieser gut rein. Maksimovic hatte nach einem Zuspiel von Gruber die Chance zum 1:3, scheiterte aber am Torwart (53.). Wenig später streifte ein Kopfball von Gruber nach Freistoß von Schüler die Latte. In der 67. Minute kamen die Allgäuer mit ihrer ersten Chance der zweiten Hälfte zum 2:2: Schüler rempelte Daniele Sgodzaj und kassierte dafür die Gelbe Karte. Einmal mehr gab Dausch die Kugel scharf in den Strafraum, wo Fichtl am langen Pfosten einnickte. Eine Zeigerumdrehung später zielte Dusch aus vollem Lauf vorbei und in der 72. Minute gelang den Gästen die erneute Führung: Jakob Mayer spielte aus der eigenen Hälfte einen langen Ball auf Gruber, der mit einer geschickten Körpertäuschung einen Verteidiger ins Leere laufen ließ und die freie Schussbahn mit einem präzisen Linksschuss ausnützte. In der 82. Minute hatte Maksimovic die Chance zum 2:4, doch Torwart Mormone rettete mit Fußabwehr.

Die Rieser hatten bis zum Schlusspfiff noch zwei brenzlige Situationen zu überstehen. Zum einen sah es der Schiedsrichter richtig, dass zunächst Paul Rauser gefoult wurde und anschließend mit Torwart Martin zusammenprallte und somit der geforderte Strafstoß jeder Grundlage entbehrte (89.) und zum anderen zielte Joichiro Shibata aus acht Metern über das Tor (90. +1). Mit der letzten Aktion des niveauvollen Spiels fiel das 2:4: Mirko Puscher spielte auf Luca Trautwein, der auf den ebenfalls eingewechselten Sainey Badjie legte, welcher nur noch das Tor treffen musste (90. +4).

Frank Wiblishauser, Trainer des TSV Kottern: „Vielleicht hatten wir noch den letztwöchigen 5:1-Sieg über den TSV Landsberg im Kopf. Nördlingen war giftiger als wir, wollte mehr den Erfolg. Wo letzte Woche noch der Wille vorhanden war, jeden Ball zu erreichen und jeden Zweikampf zu gewinnen, so fehlten diesmal einige Prozent.“

Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: „Die Gastgeber spielten genau wie vorhergesehen. Bei Ballbesitz schlagen sie sofort hohe Bälle nach vorne und immer wieder wurde es gefährlich. Der frühe Rückstand hat nicht in unser Konzept gepasst, aber irgendwie ging die Hand schon nach oben. Es war mein erster Sieg als Trainer überhaupt gegen den TSV Kottern, auch als Trainer des TSV Rain war kein Sieg unter den Ergebnissen. Unter dem Strich war es ein verdienter Sieg. Wir waren zweikampfstark und auch spielerisch gut.“

TSV Kottern: Mormone; Jocham, Dausch, Sgodzaj, Fichtl, Bergmiller (ab 78. Lekaj), Shibata, Buchmann, Dusch, Miller, Nosdrin

TSV Nördlingen: Martin; Schüler, Käser, Schmidt, Puscher, Mayer, Maksimovic (ab 86. Trautwein), Gruber (ab 90. Badjie), Meyer (ab 89. Hertlein), Schröter (ab 78. Rauser), Taglieber

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