Landesliga Südwest: Zwei Spiele, zwei Tore, vier Punkte
Flugstunde von Nördlingens Abwehrmann Nico Schmidt (im weißen Trikot) und dem starken Neuburger Torhüter Dominik Jozinovic. Der Gästeschlussmann ließ am Karsamstag nur einen Gegentreffer zu. Foto: Dieter Mack |
19. April 2022 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)
Der sonst so offensivfreudige Spitzenreiter TSV Nördlingen ist am Osterwochenende eher als Minimalist unterwegs. Trotzdem können die Kerscher-Schützlinge ihre Tabellenführung ausbauen.
Vier Punkte legten sich die Landesligafußballer des TSV Nördlingen bei ihren beiden Heimspielen ins Osternest. Obwohl sie am Karsamstag gegen den VfR Neuburg das bessere der beiden Spiele zeigten, reichte es nur zu einem 1:1. Eine ersatzgeschwächte Mannschaft kam dann am Ostermontag in einem chancenarmen Spiel gegen den FC Memmingen zu einem 1:0-Sieg durch das einzige Tor von Alexander Schröter.
TSV Nördlingen – VfR Neuburg 1:1 (0:1)
Den Gästen musste man in der ersten Halbzeit nur eine gefährliche Torszene zugestehen und die führte zum 0:1. Julian Bosch verlor vor dem eigenen Strafraum den Zweikampf gegen Fabian Scharbatke, der Sekunden später mit seinem zehnten Saisontor seine Torjägerqualitäten demonstrierte (10.). Dass mit Dominik Jozinovic ein erstklassiger Torwart zwischen den Neuburger Pfosten stand, wurde bereits in der 13. Minute deutlich, als er einen Kopfball von Jonathan Grimm nach Meyer-Flanke über die Latte lenkte. Zwei Minuten später brachte Simon Gruber mit einer tollen Ballmitnahme Alexander Schröter in Schussposition, doch der verfehlte denkbar knapp das lange Eck.
Schröter zielte auch aus fünf Metern drüber (24.), Jozinovic holte einen Meyer-Freistoß aus dem Kreuzeck (25.), Käser köpfte eine Perfetto-Ecke drüber (27.) und Gruber ließ sich acht Meter vor dem Tor die Kugel vom Torwart abnehmen (29.). Es war eine immense Chancendichte vorhanden, während die Gäste erst nach 40 Minuten zu ihrem einzigen Eckball im gesamten Spiel kamen. Ein Freistoß von Meyer von der Torauslinie flog knapp über die Latte und als sich Bosch auf der rechten Außenbahn durchsetzte, kam seine Hereingabe zu knapp vors Tor (45.). Er verletzte sich bei dieser Aktion und wurde in der Halbzeit durch Leon Dammer ersetzt.
In der zweiten Halbzeit verzeichneten die Gastgeber zwar viele Abschlüsse, doch die Qualität der Chancen ließ nach. Ausnahme war ein herrlicher Flugkopfball von Etienne Perfetto nach einer Gruber-Flanke, der nur um Zentimeter vorbeiflog (48.). Im weiteren Spielverlauf probierten es vornehmlich Perfetto und Meyer mit Schüssen aus der zweiten Reihe, doch damit war Torwart Jozinovic nicht beizukommen. Es war ein einziges Anrennen gegen eine drohende Niederlage. Die Gäste standen kompakt und hatten wenig Lust auf Offensive. Erst in der Schlussviertelstunde hatten die Platzherren wieder mehr Strafraumszenen. Nico Schmidt und Schröter waren sich im Fünfmeterraum nicht einig (75.), Gruber vergab aus fünf Metern (78.) und ein Schröter-Solo endete an der Torauslinie.
Die rustikale Spielweise der Gäste führte in der 84. Minute zur Ampelkarte gegen Eugen Belousow wegen eines taktischen Fouls an Max Knöpfle an der Seitenauslinie. Nur zwei Minuten später der hochverdiente Ausgleich durch Gruber nach einem beherzten Soloauftritt von Mirko Puscher. Am Ende einer intensiven Partie hatte Bayernliga-Schiedsrichter Hendrik Hufnagel (Gruppe Kempten/Oberallgäu) fünf gelbe Karten gegen die Rieser, viermal gelb und einmal gelb-rot gegen die Gäste verteilt.
TSV Nördlingen: Martin; Käser, Mayer (ab 90. Morasch), Schmidt, Puscher, Grimm, Perfetto (ab 68. Knöpfle), Gruber, Meyer, Bosch (ab 46. Dammer), Schröter
TSV Nördlingen – FC Memmingen II 1:0 (1:0)
Gleich auf drei Positionen spielten die Rieser gegenüber dem Samstagsspiel verändert: Für Julian Bosch, Etienne Perfetto und Jonathan Grimm kamen Max Knöpfle, Leon Dammer und Genrich Morasch in die Startelf. Das einzige Tor fiel bereits nach sechs Minuten: Tobias Schmölz hatte den Zweikampf gegen Alexander Schröter bereits gewonnen, doch beim Klärungsversuch traf er das Bein von Schröter und das Leder trudelte ins Tor. Die Gäste spielten von Anfang an mit. Christos Trifinopoulos zielte aus 18 Metern über das Tor (10.) und auf der anderen Seite flutschte ein Freistoß von Manuel Meyer (Foul an Gruber) nur ganz knapp vorbei (15.). Viel Ballbesitz, wenig Raumgewinn war fortan die Devise. Erst nach 29 Minuten wieder ein Abschluss, aber Mirko Puscher hatte sein Visier zu hoch eingestellt. Bis zum Halbzeitpfiff von Manuel Müller (TSV St. Wolfgang, Gruppe Erding) sahen die 150 Zuschauer ein gleichverteiltes Spiel ohne klare Chancen beiderseits.
Die zweite Hälfte begann mit einem Querpass von Puscher auf Schröter, doch der wurde gerade noch geblockt. Die Allgäuer kamen auf, sodass Nico Schmidt auf der Torlinie klären musste (52.) und auch Morasch musste rettend eingreifen. Bei einem der seltenen Abschlüsse kam Dammer aus 16 Metern kraftlos daher (60.) und bei einem Schuss von Puscher verhinderte Torwart Maximilian Beinhofer das 2:0 (70.). In regelmäßigen Abständen kassierten die zunehmend frustrieren Gäste fünf gelbe Karten. Die letzte Chance hatte Luka Pesut, dessen Schuss aus 40 Metern knapp über die Latte flog (90. + 2).
TSV Nördlingen Martin; Dammer (ab 67. Pesut), Käser, Schmidt, Mayer, Puscher, Gruber (ab 75. Lösch), Meyer, Bosch, Morasch, Schröter (ab 90. +2 Morina)