Verbands-Pokal: Die nächste Hürde scheint unüberwindbar

 
Tempo und Zweikampfstärke sind die positiven Attribute von Nördlingens Youngster Mirko Puscher (links im grünen Trikot). Bild: Klaus Jais  

26. September 2020 | von Klaus Jais

Nur drei Tage nach der Pokalüberraschung gegen Schwaben Augsburg muss der TSV Nördlingen beim Bayernliga-Primus FC Pipinsried ran. Der letzte TSV-Erfolg dort liegt ein paar Jährchen zurück

Nach dem ebenso verdienten wie überraschenden 4:0- Sieg über den TSV Schwaben Augsburg müssen die Fußballer des TSV Nördlingen am punktspielfreien Wochenende wieder ran: In der zweiten Qualifikationsrunde zum Toto-Pokal wartet der Bayernliga-Tabellenführer FC Pipinsried. Das Spiel im Dachauer Hinterland wird am heutigen Samstag um 14 Uhr angepfiffen.

Der letzte Sieg der Nördlinger in Pipinsried liegt fast 14 Jahre zurück: Am 8. Oktober 2006 siegten die Rieser in der Landesliga Süd 5:3. Torschützen waren damals David Schittenhelm (2), Andreas Schröter, Daniel Schneider und Stefan Ferber. Die Gäste sind klarer Außenseiter und bekamen die Qualität des FCP bereits im Ligahinspiel zu spüren, das mit 0:4 verloren ging. Wenngleich die Teams zum Teil grundverschieden aussehen als noch beim letzten Pflichtspiel, hat sich an der Tabellensituation in den vergangenen zehn Monaten nichts geändert. Souveräner Spitzenreiter ist weiterhin der FC Pipinsried, der sich auf seinem Weg in die Regionalliga am vergangenen Samstag zwar schwertat, aber dennoch einen 4:3-Heimerfolg über die SpVgg Hankofen-Hailing feiern durfte. Mittlerweile beträgt der Vorsprung des Tabellenführers 22 Punkte. Aber nach der langen Pause musste der Spitzenreiter für den Heimsieg hart kämpfen. Erneut konnte sich Trainer Andreas Thomas auf Torjäger Steffen Krautschneider verlassen. Der Ex-Schweinfurter erzielte drei Treffer und durchbrach so als zweiter Bayernligaspieler nach seinem Teamkollegen Pablo Pigl die 20-Tore-Schallmauer.

„Langsam wird es eng bei uns“, stöhnt der konsternierte Trainer der Gelb-Blauen, Andreas Thomas, ob der momentanen Personalsituation in Pipinsried. Pünktlich zum Re-Start häufen sich die Hiobsbotschaften aus dem Lager des Überfliegers, gleich sechs Spieler müssen passen: Marc Koch, Muskelriss im Schulterbereich; Nikola Jelisic, Nasenbeinbruch; Paolo Cippola, Aufbautraining nach Kreuzbandriss; Marian Knecht, erneute OP nach Schambeinentzündung; Peter Guinari, Kapselriss im Daumen; Faton Dzemailji, fehlende Arbeitserlaubnis. Jammern auf hohem Niveau könnte man auch dazu sagen.

Der Liga-Primus blieb in den Vorbereitungsspielen ungeschlagen, unter anderen in Matches gegen die Regionalligisten aus Eichstätt und Garching. Da die beiden Spielertrainer Muriz Salemovic (TSV Landsberg) und Fabian Hürzeler (FC St. Pauli) den Verein verließen, wurde nach langer Suche im Juli mit Andreas Thomas ein kompetenter Nachfolger für das Trainerduo gefunden. Die Neuzugänge Andre Gasteiger (Karlsfeld) und Rene Hamann (Jetzendorf) kommen aus der Landesliga, Peter Guinari und Marc Koch (Junglöwen) sowie Tormann Julian Kirr (Türkgücü, aber ohne Einsätze) sind U20-Kräfte. Einzig der routinierte Torwart Tim Oberwahrenbrock scheint die Lücke seines Vorgängers Hipper zu füllen. Mit Steffen Krautschneider, Stephan Thee, Christoph Rech, Pablo Pigl und Maximilian Zischler verfügt der FCP über herausragende Führungsfiguren und mit Daniel Leugner zudem über einen der besten Fußballer der Liga.

Bereits im Vorfeld hatte TSV-Sportdirektor Andreas Schröter diese Spielansetzung durch Spielleiter Andreas Mayländer kritisiert: „Dass Tabellenletzter gegen Vorletzten in beiden Bayernligen die 1. Quali-Runde spielt, lassen wir uns ja erklärbar noch eingehen. Dass aber der Sieger aus dieser Partie dann gegen den Ligakrösus, den Tabellenführer Pipinsried spielt, muss man nicht unbedingt verstehen.“ Cheftrainer Daniel Kerscher lässt das 4:0 vom Mittwoch noch einmal Revue passieren: „Florian Wenninger hat mir sehr gut gefallen. Seine Laufbereitschaft sowie Präsenz im Mittelfeld war von der ersten Minute an hervorragend. Mit seinem Treffer zum 2:0 war es natürlich ein Einstand nach Maß bei seinem Heimatverein. Mirko Puscher kenne ich bereits aus der Jugend und weiß, dass er sehr vielseitig einsetzbar ist. Vor allem sein Tempo und seine Zweikampfstärke machen ihn zum idealen Außenverteidiger. Hier hat er sich während der Vorbereitung auch gegen Regionalliga-Mannschaften bewiesen und auf dieser Position festgespielt.“

Daniel Holzmann fällt wegen eines Muskelfaserrisses aus

Zehn Minuten vor Spielende verletzte sich Daniel Holzmann. Wegen eines Muskelfaserrisses kann er heute nicht spielen. Noch schwerer wiegt der Ausfall allerdings zum Punktspielstart am 3. Oktober beim TSV Schwaben Augsburg. „Wir hoffen, dass er dann wieder einsetzbar ist“, sagt Kerscher, für den der Gegner Pipinsried in der Bayernliga das Maß aller Dinge ist. „Wir freuen uns riesig auf dieses Duell. Gegen den Tabellenführer anzutreten ist immer etwas Besonderes. Wie schon am Mittwochabend werden wir konzentriert antreten und wollen dem Tabellenführer ein unangenehmer Gegner sein. Vor allem aber ist das Spiel eine wichtige Standortbestimmung für die kommenden Spiele in der Bayernliga“, erklärt Kerscher abschließend.

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