Bayernliga Süd: Lehrstunde in der Oberpfalz

 
  Auch zwei Tore von Philipp Buser (links), hier beim Heimspiel vergangene Woche gegen Schwaben Augsburg, konnten gestern die hohe TSV-Niederlage in Regensburg nicht verhindern. Foto: Dieter Mack

6. August 2018 | von Andreas Langer
 
Gegen eine mit vier Profis verstärkte Heimelf ist der TSV Nördlingen bei der Reserve des Zweitbundesligisten Jahn Regensburg letztlich chancenlos. Am jungen Ersatztorwart hat es nicht gelegen

Zum ersten Mal in dieser Spielzeit kam der TSV Nördlingen richtig unter die Räder. Gegen einen sehr spielstarken SSV Jahn Regensburg II setzte es gestern eine klare 2:6-Auswärtsniederlage. Eine der Ursachen dieses klaren Ergebnisses war jedoch die Tatsache, dass Jahn mit insgesamt vier Spielern aus dem Profikader der 2. Bundesliga verstärkt worden war. Insbesondere Haris Hyseni im Sturmzentrum war ein ständiger Unruheherd und von der Rieser Defensive kaum zu bändigen.

Trotz der sechs Gegentreffer zeigte U19-Keeper Fabian Dorschky bei seinem Bayernligadebüt eine gute Leistung und konnte sogar einen Elfmeter entschärfen. „Die zwei frühen Gegentore waren natürlich sehr ärgerlich und mit spielentscheidend. Hier waren wir wieder nicht konzentriert genug,“ so Cheftrainer Andreas Schröter in seiner Kurzanalyse gleich nach dem Schlusspfiff. In der Tat präsentierte sich der TSV im Defensivbereich anfangs nicht voll auf der Höhe und lag nach elf Minuten bereits mit 0:2 im Rückstand. Eine erste Eckenvariante des Jahn wurde am Strafraum kurz auf den gefährlichen Stürmer Hyseni abgelegt, der mit einer kurzen Drehung per Flachschuss zum 1:0 ins lange Eck traf (5.). Bereits der zweite Eckball führte zum zweiten Gegentreffer: Diesmal wurde der Ball lang über den Strafraum gezogen, eine Volleyabnahme eines Jahn-Stürmers fand im Zentrum Sven Kopp, der ebenfalls mit einem Drehschuss unhaltbar zum 2:0 einnetzte (11.).

Doch der TSV kämpfte sich schnell zurück in die Partie und kam zum Anschlusstreffer: Nach einem beherzten Sololauf von Daniel Dewein wurde dessen Schuss, nach Doppelpass mit Nico Oefele, abgefälscht und Torjäger Philipp Buser spritzte zum 1:2 dazwischen (14.). „Von da an waren wir prima im Spiel und hatten unsere beste Phase. Hier waren wir nahe am Ausgleich,“ so Schröter. Nach einem klasse Konter über die linke Seite kam Florian Lamprecht zum Abschluss und verfehlte das Tordreieck nur sehr knapp (19.). Ebenfalls knapp vorbei zielte Daniel Dewein in dieser Phase (23.). Eine sehenswerte Kombination über die rechte Seite zwischen Nicolai Geiss und Buser konnte der Keeper gerade noch zum Eckball abwehren (30.). Doch auch Jahn blieb gefährlich: Eine tolle Einzelaktion von Ilhami Medineli konnte Lamprecht gerade noch ablaufenund zum nächsten Eckball klären (31.). Dieser wurde erneut brandgefährlich zur Mitte gebracht und von Dominic Volkmer an die Latte geköpft (32.).

In der nächsten Situation pfiff der Schiedsrichter nach einem Strafraumfoul von Nico Schmidt Elfmeter, den Fabian Dorschky prima aus der linken unteren Ecke fischte (33.). Nico Oefele wurde im letzten Moment gerade noch abgeblockt (40.) und bei einem schnellen Konter der Hausherren kläre Dewein. „Zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt haben wir dann den dritten Gegentreffer kassiert; hier hätte wir unbedingt mit nur einem Tor Rückstand in die Pause gehen müssen,“ erklärte Schröter zur Szene kurz vor dem Halbzeitpfiff: Wiederum war der technische versierte Hyseni nicht zu stoppen und traf per Flachschuss ins lange Eck zum 3:1 (45.).

Doppelschlag innerhalb von drei Minuten

Die Geschichte des zweiten Durchgangs ist schnell erzählt: mit einem Doppelschlag innerhalb von drei Minuten entschied die Profireserve das Spiel. Zuerst setzte der schnelle Ilhami wieder Hyseni in Szene, der nur noch zum 4:1 einschieben musste (52.), danach führte ein Ballverlust im Zentrum des TSV zum 5:1. Diesmal bediente Hyseni mit einem Pass in die Schnittstelle Kenan Muslimovic, der Dorschky keine Chance ließ. Philipp Buser konnte noch Ergebniskosmetik betreiben, als er nach feiner Vorarbeit von Dewein und des eingewechselten Tobias Stelzle auf 2:5 verkürzen konnte. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Manuel Geiger, wieder nach einem Eckball, zum 6:2-Endstand. „Unsere Moral ist trotzdem in Ordnung und wir werden wieder aufstehen, schon im nächsten Heimspiel am kommenden Samstag. Heute war die individuelle spielerische Qualität des Gegners ausschlaggebend“, so Schröter abschließend.

TSV Nördlingen: Dorschky, Geiß, Schmidt (ab 55. Mayer), Käser, Lamprecht, Raab, Halbmeyer, Holzmann, Buser, Oefele (ab 55. Stelzle), Dewein (ab 82. Kaiser)

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