Landesliga Südwest: Es macht wieder Spaß

  
  Alexander Schröter (vorne) überzeugte bei seinem Startelfdebüt in dieser Saison für den TSV Nördlingen mit zwei Toren. Foto: Dieter Mack

12. Oktober 2015 | von Marc Lamberger

TSV Nördlingen schlägt den Kissinger SC mit 4:0. Alexander Schröter und Robin Helmschrott zahlen das Vertrauen ihres Trainers zurück

Alexander Bartl bleibt gerne etwas länger im Rieser Sportpark, wenn er gegen den TSV Nördlingen spielt. Am Samstagabend war es anders. „Wir sind hier im Kiosk schon oft versumpft, aber seid mir nicht böse, wenn ich dieses Mal ziemlich schnell heimfahre“, sagte der Trainer des Fußball-Landesligisten Kissinger SC. Bartl war bedient, nachdem seine Mannschaft vor 250 Zuschauern 4:0 gegen den gastgebenden TSV verloren hatte. Franz Wokon, Trainer der Nördlinger, war hingegen zufrieden mit dem Auftritt seines Teams, zumal sich Umstellungen in der Startelf erfolgreich auswirkten.

Andre Behrens kehrte zurück ins Tor, weil sich Jonathan Ziegler in dieser Woche in den Urlaub verabschiedet. Robin Helmschrott begann auf dem rechten Flügel, und erstmals in dieser Saison stand Alexander Schröter in der Anfangsformation. Der 20-Jährige erzielte bereits nach vier Minuten das 1:0. Michael Knötzinger passte den Ball nach einem schönen Zuspiel von Florian Lamprecht flach in den Fünfmeterraum, wo Schröter den Ball ins Tor grätschte. Helmschrott hatte nach einer sehenswerten Kombination über Knötzinger, Kapitän Stefan Raab und Lamprecht die Chance zum 2:0, sein Schuss wurde jedoch abgefälscht (10.).

Helmschrott hatte nach 30 Minuten die nächste gute Möglichkeit, doch der Kissinger Torwart Daniel Sedlmeier lenkte dessen Schuss über die Latte. Am zweiten Treffer war erneut Schröter beteiligt. Er bediente seinen Sturmpartner Julian Brandt, der den Ball clever an Sedlmeier vorbei ins Tor schob (34.). Die einzige Chance des KSC hatte Fränki Rajc nach 39 Minuten – Behrens hielt den Flachschuss jedoch problemlos. Gegenüber ließen Schröter und Manuel Meyer das 3:0 aus, das aber kurz nach der Halbzeit fiel. Brandt ließ sich nach einem Zweikampf mit Bujar Bytyqi im Strafraum fallen. Schiedsrichter Sven Bode entschied auf Elfmeter, Bartl tobte an der Seitenlinie. „Der Elfmeterpfiff war ein Witz“, kritisierte Bartl. „Ein 0:3 holst du gegen Nördlingen nicht mehr auf.“

Knötzinger nahm die Großchance an und verwandelte den Strafstoß souverän (52.). Der Mittelfeldspieler belohnte sich mit dem Treffer für seine starke Leistung, weil er nahezu jeden Angriff des TSV einleitete. Knötzinger zeigte sich dennoch selbstkritisch. „Wir haben uns den Saisonverlauf anders vorgestellt, auch meine Leistung war bisher nichts Besonderes, was Vorlagen und Tore angeht“, sagte der 22-Jährige. „Es war an der Zeit, dass es besser wird. Man merkt, dass die Trainingsbeteiligung gut ist und wir langsam eine geschlossene Mannschaft werden. Es macht wieder Spaß zu kicken.“

Bei konfusen Kissingern war in diesem Spiel unterdessen keine Spielfreude zu erkennen. Michael Guggumos erhielt nach einem Foul an TSV-Torwart Behrens außerhalb des Strafraums die gelbe Karte und beschwerte sich lautstark darüber – Bode schickte ihn daraufhin mit Gelb-Rot vom Platz. „Damit war der Tag gebraucht“, sagte Bartl.

Schröter hingegen krönte seinen Auftritt beim 4:0, das er mit einem Pass auf Helmschrott einleitete. Der Reimlinger legte den Ball zurück auf Schröter, der frei vor Sedlmeier ins lange Eck traf (78.). Zwei Vorlagen von Helmschrott, zwei Tore von Schröter: TSV-Coach Wokon hatte ein gutes Gespür bewiesen. „Von Anfang an zu spielen hat mich natürlich gefreut und motiviert“, sagte Schröter. „Ich habe das Beste daraus gemacht, hebe wegen der zwei Tore aber nicht ab.“

Ansprüche stellen er und Helmschrott zwar nicht, Schröter deutete aber an, dass Wokon vor einer schwierigen Entscheidung steht, wenn andere Spieler in den Kader zurückkehren. Eine schöne Aufgabe für einen Trainer. „Alex und Robin hängen sich in jedem Training und bei der U23 rein. Beide wollen unbedingt Stammspieler in der Landesliga werden, da muss man so eine Chance nutzen“, sagte Wokon. „Das haben sie richtig gut gemacht.“ Für Wokon war der zweite Heimsieg hintereinander auch ein Grund, am Samstagabend etwas länger im Sportpark zu bleiben.

TSV Nördlingen Behrens; J. Geiß (ab 71. Klaß), Rothgang, N. Hensolt, Lamprecht, Raab, Knötzinger, Meyer, Helmschrott (ab 84. Kohnle), Brandt (ab 72. Leibhard) und Schröter

Tore 1:0 Schröter (4.), 2:0 Brandt (34.), 3:0 Knötzinger (52., FE), 4:0 Schröter (77.)

Bes. Vorkommnis Gelb-Rot gegen Michael Guggumos (Kissinger SC) wegen Foulspiel und Meckern.

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