Landesliga Südwest: Verrücktes Spiel - Nördlingen jubelt

 

  Stefan Rieß (rechts) im Vorwärtsgang: Der TSV Aindling (links Patrick Modes) verliert gestern Abend die Landesligapartei mit 3:4 gegen die Rieser. Foto: Reini Rummel

1. August 2015 | von Johann Eibl (Augsburger Allgemeine)

Der TSV Nördlingen entführt beim 4:3-Sieg gestern Abend drei Punkte aus Aindling. Lechrainer verlieren zudem Torwart Benjamin Thum mit einer schweren Verletzung

Das war Fußball verrückt, was der TSV Aindling gestern Abend im Landesliga-Heimspiel gegen den TSV Nördlingen bot. Die Rieser wähnten sich nach einer Viertelstunde bei einer 3:0-Führung auf der Siegerstraße. In einem wahren Kraftakt kamen die Gastgeber zum Ausgleich. Doch am Ende jubelten doch die Gäste über einen 4:3-Sieg. Noch schmerzlicher als die Heimniederlage trifft Aindling das Ausscheiden von Torhüter Benjamin Thum, den es schon wieder bös erwischt hat.

Der Aindlinger Keeper musste mit Verdacht auf Riss der Achillessehne in ein Krankenhaus transportiert werden. Nachdem der ehemalige Nördlinger bereits in der vergangenen Saison zwei lange Pausen wegen gesundheitlicher Probleme einlegen musste, dürfte er nun erneut auf Wochen, wenn nicht gar auf Monate hinaus nicht zur Verfügung stehen. Somit musste Florian Peischl ran. Sogleich hatte er die Kugel aus dem Netz zu holen, nachdem Julian Brandt ein zweites Mal erfolgreich gewesen war. Beim 0:1 hatte Stefan Rieß mit einem Schuss unmittelbar neben den linken Pfosten getroffen. Doch damit waren die aufregenden Momente an diesem Freitagabend längst nicht vorbei. Alexander Lammer, der die Chance zum 1:0 sträflich verpasst hatte, drang aus halbrechter Position in den Strafraum ein und verkürzte. Nachdem wenig später auch noch Patrick Modes erfolgreich war, konnte man wieder von einem offenen Duell reden. Die Gastgeber hatten nach zwei Begegnungen ohne Treffer unter Beweis gestellt, dass sie noch wissen, wo der Kasten steht.

Und es kam noch besser. Daniel Deppner vergab gleich nach der Pause eine Chance. Dann dribbelte Patrick Modes in der Strafraum und wurde an der Grundlinie gefoult. Ein Fall für Johannes Raber, der den daraus resultierenden Elfmeter verwandelte. Die Freude im Lager der Gastgeber war nicht von Dauer. Robin Helmschrott traf aus abseitsverdächtiger Position zum 3:4. Den nächsten Gegentreffer verhinderte David Englisch auf der Linie bei einem Kopfball von Michael Knötzinger. Sehenswert war ein Freistoß von Johannes Putz. Aus großer Entfernung flog der Ball knapp am rechten Pfosten vorbei. Mit Alexander Schröter kam in der Schlussphase auf Seiten der Gäste der Sohn von Andreas Schröter ins Spiel, der im Frühjahr 1998 großen Anteil am Aindlinger Erhalt der Bayernliga hatte. Der junge Mann stand vor dem 3:5, doch der Schiri erkannte auf Abseits. Die letzte Chance hatte Manuel Meyer auf dem Fuß. Diesmal scheiterte Aindling nicht so sehr an der Schwäche im Abschluss. Drei Treffer müssten eigentlich zumindest für einen Zähler reichen. Die Abwehr erlaubte sich zu viele Fehler, sodass es auch im zweiten Anlauf nicht klappte mit dem ersten Heimsieg in der Saison 2015/16. Vier Punkte nach den ersten vier Partien stellen alles andere als ein sanftes Ruhekissen dar. Die gute Stimmung, die vom 6:0-Auftakt in Meitingen herrührte, ist schon wieder verflogen.

TSV Aindling Thum (14. Peischl), Huber, Michael Hildmann, Klar, Raber, Tobias Hildmann, Modes, Deppner, Englisch (76. Putz), Lammer, Steger (84. Ritzer)

TSV Nördlingen Behrens, Lamprecht, Raab, Holzmann, Hensolt, Knötzinger, Rieß (85. Rothgang), Leibhard, Meyer, Helmschrott (89. Kohnle), Brandt (73. Schröter)

Tore 0:1 Rieß (8.), 0:2 Brandt (11.), 0:3 Brandt (15.), 1:3 Lammer (31.), 2:3 Modes (33.), 3:3 Raber (57./Foulelfmeter), 3:4 Helmschrott (61.)

Schiedsrichter Pollinger (TSV Milbertshofen)

Zuschauer 200

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