Landesliga Südwest: So spannend, dass der Trainer schlecht schläft

  
Nicolai Geiß (rechts) schied gegen Durach mit Adduktorenproblemen aus. Sein Einsatz in Illertissen ist fraglich. Foto: Klaus Jais  

16. Mai 2015 | von Klaus Jais

Vor den letzten beiden Spieltagen haben noch vier Teams Chancen auf die Vizemeisterschaft. Bereits heute beim TSV-Gastspiel in Illertissen kann eine Vorentscheidung fallen

Nachdem die Tabelle der Landesliga Südwest endlich begradigt ist und dabei der SV Mering sein Nachholspiel gegen den FC Gundelfingen 1:2 verloren hat, ergibt sich ein überaus spannendes Saisonfinale. Der TSV Kottern steht bei 68 Punkten mit einem Bein in der Bayernliga, danach folgen die punktgleichen SV Mering und FV Illertissen II (beide 63), dann der TSV Nördlingen (62), und auch der FC Gundelfingen (60) hat noch Chancen. Für den TSV Nördlingen findet heute ein vorentscheidendes Spiel statt, geht es doch nach Illertissen. Und in Kottern steigt gegen Gundelfingen der nächste Kracher. Somit sind am vorletzten Spieltag vier der fünf ersten Mannschaften unter sich. Spielbeginn ist jeweils um 16 Uhr.

In den direkten Vergleichen sieht es gar nicht so schlecht aus

Vielleicht kommt es ja am Ende auf die direkten Vergleiche an. Den mit Mering haben die Rieser bereits für sich entschieden, den gegen Gundelfingen allerdings verloren. Und das Hinspiel gegen Illertissen gewannen die Rieser 4:1.

Dabei sah die Tabelle vor einigen Wochen ganz anders aus, da hatte der FV Illertissen bereits fünf Punkte Vorsprung auf den TSV Kottern. Inzwischen hat sich in Illertissen nicht nur tabellarisch einiges verändert: Mitte April trennte sich der Klub nach der zweiten 0:3-Niederlage hintereinander mit sofortiger Wirkung von Trainer Roland Regenbogen. „Wir werfen ihm nichts vor. Wir waren vor sechs Monaten so fair, ihm zu sagen, dass wir seinen Vertrag nicht verlängern. Wir waren dann der Meinung, dass jetzt schon der richtige Zeitpunkt für eine Trennung ist“, erklärte Klubvorsitzender Toni Endler. Regenbogen wird in der neuen Saison Trainer beim Bezirksligisten SSV Ulm 1846 II. Bis Saisonende übernahm der bisherige Assistent Thomas Hamm das Zepter. In der neuen Spielzeit wird Markus Deibler, der unter anderem schon die A-Junioren des SSV Ulm 1846 fast in die Bundesliga geführt hätte, Cheftrainer. Gleichzeitig wurde damals auch der Spieler Dominik Trautmann suspendiert. Der mit 17 Treffern erfolgreichste Torschütze hatte zunächst beim FVI für eine weitere Saison zugesagt, dann aber kurze Zeit später einen Vertrag beim Oberligisten SSV Ulm 1846 unterschrieben. Toni Endler geht davon aus, dass der Aufwand in der Bayernliga nicht viel größer wäre als jetzt in der Landesliga. Auch deswegen unterstützt er das Vorhaben Aufstieg. „Aber wir üben keinerlei Druck aus“, versichert der Vereinschef. „Wenn es klappt, ist es gut, wenn nicht, ist es auch in Ordnung.“

Ähnlich denkt man auch beim TSV Nördlingen, wo der Aufstieg keine Pflicht ist. Trainer Tobias Luderschmid gibt zu, dass er zuletzt schlecht geschlafen habe: „Mich quälte der Gedanke, dass es am Ende womöglich um einen Punkt nicht reichen könnte, das wäre dann sehr ärgerlich.“ Der TSV-Coach, der sich zuletzt seine Spieler sehr kritisch zur Brust nahm, ist sicher, dass in Illertissen Leistung und Einstellung wieder stimmen werden. „Ich habe den Zeitpunkt der öffentlichen Kritik nicht ganz unbewusst so gewählt“, meint Luderschmid, der auch in den letzten beiden Spielen nichts dem Zufall überlassen will. Aus diesem Grund hat er den FV Illertissen II beim sonntäglichen 7:0-Sieg in Affing beobachtet. „Das war Arbeitsverweigerung beim Verlierer, so etwas habe ich in dieser Liga noch nie gesehen“, erklärt Luderschmid, der gegen Durach die beiden Defensivspieler Nicolai Geiß und Nico Hensolt auswechseln musste. Ob die beiden heute spielen können, wird sich erst entscheiden. Geiß war nicht im Dienstagstraining, allerdings aufgrund seines Studiums. Und Hensolt war da, machte allerdings nur Lauftraining und ließ sich dann behandeln.

Nur mit maximaler Ausbeute hat der TSV noch eine Chance

„Unsere Bilanz gegen die drei ersten Mannschaften der Liga ist gut, deshalb rechne ich auch in Illertissen mit Zählbarem. Mir ist aber klar, dass wir in den letzten beiden Spielen sechs Punkte holen müssen, wenn wir noch Zweiter werden wollen“, meint der TSV-Trainer. Ein leichtes Plus für die Rieser könnte sein, dass die Illertissener Regionalligamannschaft ebenfalls heute in Schweinfurt spielt und somit die Zweite auf ihre ureigenen Akteure angewiesen ist, die aber dennoch Qualität haben.

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