Landesliga Südwest: Unzufriedene Trainer

12. Mai 2015 | von Klaus Jais

Zwei völlig angefressene Trainer hinterließ der 2:1-Sieg des TSV Nördlingen gegen den VfB Durach. Gästecoach Bernd Gruber war auf den Schiedsrichter Peter Karmann (TSV Wertingen) nicht gut zu sprechen, weil dieser nach einer Stunde einen klaren Elfmeter verweigert hatte („Gibt es nur noch Strafstoß, wenn einem die Füße abgeschlagen werden?“) und TSV-Trainer Tobias Luderschmid hatte in der zweiten Hälfte auf seinem Platz sitzend quasi das Coaching eingestellt („Ich habe es aufgegeben, das ist das Resultat dessen, was hier seit Wochen passiert“).

Dabei hatte das Spiel für die Einheimischen gut begonnnen, denn schon nach zwei Minuten tauchte Manuel Meyer vor Torwart Dominik Rotter auf, der mit Fußabwehr rettete. Zwei Minuten später machte es Meyer besser: Daniel Holzmann leitete nach Balleroberung auf Philipp Buser weiter, der auf den Torschützen passte – 1:0. „Das frühe Führungstor war letztlich unserem Spiel nicht förderlich, denn dadurch wähnte sich die Mannschaft auf dem richtigen Weg, leistete dann aber zu wenig Laufarbeiten und ließ weitere Grundtugenden vermissen“, meinte Trainer Luderschmid. Nach einer Viertelstunde die erste Schusschance der Gäste, aber Roland Ostheimer zielte genau auf Torwart Kevin Maschke. Außerdem zielte Manuel Welte bei einem 20-Meter-Freistoß über das Tor. Nach einer halben Stunde das zweite TSV-Tor. Wieder luchste Holzmann einem Duracher (diesmal Thomas Echteler) das Leder im Mittelfeld ab, spielte auf Johannes Geiß und dessen Hereingabe gab ausgerechnet der Spieler mit den meisten Duracher Ballkontakten, Abwehrchef Martin Spingler, eine völlig andere Richtung – 2:0. Bis zur Halbzeit war durchaus der Anschlusstreffer möglich, doch Torwart Maschke parierte den Schuss von Alexander Schedel aufs kurze Eck und nach diesem Eckball probierte es Echteler aus der Distanz.

Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gehörte den Gastgebern. Meyer dribbelte sich durch, doch das Zuspiel auf Nico Oefele konnte dieser nicht mehr kontrolliert verarbeiten und eine Ablage von Daniel Hensolt auf Buser setzte dieser knapp am Kreuzeck vorbei (51.). Doch die nie aufsteckenden Allgäuer fanden zunehmend Schlupflöcher im TSV-System. Echteler und Schedel scheiterten nacheinander an Torwart Maschke und als nach 60 Minuten Ostheimer das leere Tor vor sich hatte wurde er von Johannes Geiß noch bedrängt und am Abschluss gehindert. Während Luderschmid in dieser Szene kein elfmeterreifes Foul sah, tobte Coach Gruber derart, dass er nach einer Meldung von Assistent Tobias Heuberger (TSV Möttingen) vom Referée auf die Tribüne geschickt wurde, dort aber weiterhin lautstark Anweisungen gab. Der für den angeschlagenen Nicolai Geiß eingewechselte Robin Helmschrott leitete mit einem Zuspiel auf Meyer eine gute Chance ein, doch der letzte Pass funktionierte regelmäßig nicht. In der 74. Minute großes Glück für den TSV, als ein 25-Meter-Freistoß von Echteler an den Innenpfosten klatschte. Nur eine Minute später die letzte TSV-Torchance, als ein Linksschuss von Daniel Hensolt knapp den langen Pfosten verfehlte. Die Schlussphase gehörte völlig den Gästen. Beim TSV war die Ordnung nicht mehr in Ordnung. Konnte in der 82. Minute Stefan Raab gerade noch gegen Steffen Wachter blocken, unterlief dem TSV-Kapitän eine Minute später ein folgenschwerer Fehler in der Ballannahme. Wachter bedankte sich mit einem Schuss aus 20 Metern ins leere Tor zum 2:1. Manuel Welte und Martin Spingler hatten noch Chancen zum Ausgleich, der durchaus verdient gewesen wäre. „Die Jungs müssen lernen selbstkritischer zu sein und ehrgeiziger zu werden. Man kann nicht wie eine Thekenmannschaft trainieren und Bayernliga spielen wollen. Dass wir trotzdem gewonnen haben sagt alles über das Niveau dieser Liga. Das einzige Positive heute ist die Tatsache, dass die zweite Mannschaft die Vize-Meisterschaft festgemacht hat“, machte Coach Luderschmid nach dem Spiel seinen Unmut deutlich publik.

So haben sie gespielt:

TSV Nördlingen: Maschke; Johannes Geiß, Nicolai Geiß (ab 58. Helmschrott), Nico Hensolt (ab 82. Bortolazzi), Raab, Holzmann (ab 82. List), Knötzinger, Meyer, Buser, Oefele, Daniel Hensolt.

VfB Durach: Rotter; Heinle, Welte, Spingler, Echteler, Wachter, Ostheimer, Lau (ab 66. Bayrhof), Settele, Hecht, Schedel

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