Bayernliga Süd: Enges Match gegen die Seriensieger

 
Die Gäste aus Kottern (in den roten Trikots) haben sich in Nördlingen die nächsten drei Punkte geholt. In der Bildmitte: Nördlingens Stürmer Alexander Schröter. Foto: Dieter Mack
 

13. März 2023 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Gegen die Seriensieger des TSV Kottern halten die Nördlinger lange gut mit, sind in der ersten Halbzeit sogar besser. Am Ende setzt sich aber die Qualität der Allgäuer durch.

An den Rand eines Punktverlustes hat Fußball-Bayernligist TSV Nördlingen den TSV Kottern gebracht, dessen Trainer Frank Wiblishauser mit dem 1:0 (0:0) den neunten Sieg in Folge feiern konnte. Dass es in diesem Spiel schon rein statistisch kein Remis geben würde, war schon vorher klar, denn es trafen die einzige Mannschaft ohne Heimremis und die einzige Mannschaft ohne Auswärtsremis aufeinander.

Nördlingens Trainer Karl Schreitmüller war gegenüber dem grandiosen 4:0-Sieg in Gundelfingen zu zwei Umstellungen gezwungen: Alexander Schröter und Julian Bosch spielten von Beginn an für den erkrankten Julian Brandt und den beruflich verhinderten Marc Hertlein. Bereits nach drei Minuten eine erste vielversprechende Aktion über die linke Seite, ausgehend von Mirko Puscher auf Manuel Meyer, dessen Hereingabe Simon Gruber knapp verfehlte. Dann spielte Schröter auf Puscher, doch Filip Dobras rettete zur Ecke (6.). Nach zehn Minuten wurde Meyer von Bosch bedient, doch der Linksfuß traf nur das Außennetz. Erst nach zwölf Minuten die erste Ecke für Kottern und eine Minute später der erste Schuss aufs Tor durch Sezer Yazir, doch Nördlingens Torwart Stefan Besel stand sicher.

In der 14. Minute hatte Meyer eine Riesenchance nach Vorarbeit von Alexander Schröter, aber er brachte aus sechs Metern die Kugel nicht an Torwart Antonio Mormone vorbei. Sehenswert auch ein Schuss von Jonathan Grimm aufs kurze Eck, doch Torwart Mormone lenkte zur Ecke (22.). Nördlingen ließ Kottern nicht ins Spiel kommen und hatte mehr Spielanteile und mehr Offensivszenen. So schaufelte Jens Schüler aus 25 Metern über das Tor und Grimm verlängerte einen Meyer-Freistoß. Außerdem wurde Gruber knapp außerhalb des Strafraums zu Fall gebracht. Erst in den letzten zehn Minuten kamen die Allgäuer stärker auf. Bei einem Abseitstor von Sezer Yazir war zu sehen, wie schnell die Allgäuer vor dem gegnerischen Tor sein können (34.). Schiedsrichter Kevin Kassel (SpVgg Unterhaching) zog in der Schlussphase der ersten Hälfte noch Gelb gegen Schröter (Foul an Marcello Barbera an der Seitenlinie) und gegen Marco Miller, der Puscher foulte.

Gleich nach Wiederanpfiff nahmen die Gäste das Heft in die Hand und drängten auf das Führungstor. Christopher Duchardt kam im Strafraum zu Fall, doch der Referée winkte gleich ab. Sezer Yazir hatte ebenso eine Chance wie Duchardt, dessen Schuss Torwart Besel sicher hielt (48.). Das 0:1 schien förmlich in der Luft zu liegen, denn Kottern drängte und machte Druck. Die Gastgeber verloren zu viele Bälle, die Gäste gewannen immer mehr Zweikämpfe. Etienne Perfetto sah nach einem Foul an Dennis Hoffmann die Gelbe Karte. Gästekapitän Matthias Jocham prüfte mit einem Freistoß Torwart Besel (58.) und wenig später lag Jocham quer in der Luft – es wäre ein Tor des Monats gewesen (61.).

Die erste torgefährliche Szene der Platzherren ließ bis zur 63. Minute auf sich warten: Gruber wurde von Bosch auf die Reise geschickt und kam knapp außerhalb des Strafraums zu Fall, doch das Spiel lief weiter, der Ball kam zu Meyer, doch Dobras stand vor dem verlassenen Tor und verhinderte das 1:0. Danach waren wieder die Gäste am Zug: Yazirs Kopfball flog nach einer Ecke vorbei und erneut Yazir scheiterte an Besel, wobei vorher Grimm gefoult wurde und zudem eine abseitsverdächtige Position vorlag (73.).

In der 76. Minute fiel das entscheidende Tor: Der eben erst eingewechselte Benito Alisanovic verlängerte mit seinem ersten Ballkontakt unfreiwillig in den Lauf von Duchardt, der auf Dennis Hoffmann querlegte und der Ex-Landsberger traf unhaltbar ins lange Eck. Das Tor gab dem langjährigen Regionalligaspieler (der inzwischen 31-Jährige spielte fünf Jahre beim FC Memmingen) Selbstvertrauen, denn nur fünf Minuten nach dem 0:1 hatte er wieder einen Abschluss, traf diesmal aber nur das Außennetz. Die letzten fünf Minuten gehörten den Gastgebern, wobei der Dreifachwechsel in der 87. Minute zu spät kam. Nico Schmidt hatte noch eine gute Chance zum 1:1 und in der 90. Minute freuten sich die Einheimischen zu früh, als Gruber das vermeintliche 1:1 erzielte, aber die Fahne war sofort oben.

Frank Wiblishauser, Trainer des TSV Kottern: „Wir waren in der ersten Halbzeit nicht so griffig, wie wir es in den letzten Wochen waren. In der Halbzeit wurde dieser Umstand angesprochen und mehr Aktivität und Aggressivität eingefordert. Aufgrund der Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte war der Sieg letztlich verdient.“

Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: „In der ersten Halbzeit hätten wir ein Tor vorlegen müssen. In der zweiten Halbzeit setzte sich dann immer mehr die Qualität des Gegners durch. Die können bei ihren Einwechslungen noch nachlegen. Ein Spieler wie Marco Schad hat Regionalligaerfahrung und wird nicht gleich nervös, wenn drei gegnerische Spieler um ihn herum sind. Ein 0:0 wäre möglich gewesen und ich denke, mit der kompletten Abwehr, also mit Marc Hertlein, hätten wir den einen Punkt auch geholt.“

TSV Nördlingen: Besel; Schüler, Schmidt, Mayer (ab 87. Badjie), Grimm, Puscher, Gruber, Meyer, Perfetto (ab 87. Kadir Ciraci), Bosch (ab 87. Taglieber), Schröter (ab 75. Alisanovic)

TSV Kottern: Mormone; Rietzler, Dobras, Jocham, Beutel (ab 66. Schad), Barbera, Buchmann, Miller, Yazir (ab 87. Vezaj), Hoffmann, Duchardt

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